Ureinwohner-Delegation beim Klimagipfel
Göttingen. Eine Delegation von 30 Ureinwohnern aus aller Welt vertritt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) beim UN-Klimagipfel in Kopenhagen. Die Teilnehmer beschäftigen sich seit Jahren mit Umweltfragen und haben in Berlin bereits ihre Forderungen vorgestellt, teilte die GfbV am Montag mit.
Die drei Sprecher von Ureinwohnergemeinschaften aus der Amazonasregion, dem Pantanal und Südbrasilien wollen in Gesprächen mit deutschen Parlamentariern auf Zusammenhänge zwischen indigenen Landrechten und Klimaschutz aufmerksam machen und um Unterstützung bitten. Denn durch das von der Regierung Lula da Silva propagierte Programm zur Wachstumsbeschleunigung (PAC - Programa do Aceleração do Crescimento) ist ihr Überleben gefährdet.
Mehr als 150 Millionen Ureinwohner weltweit leiden nach Angaben von Menschenrechtlern bereits jetzt unter den Folgen des Klimawandels. Den indigenen Völkern machen nicht nur extreme Wetterlagen, sondern auch ein zunehmender wirtschaftlicher Druck von außen zu schaffen. So drohe den indigenen Völkern in der Arktis und Subarktis die Kontrolle über das traditionell ihnen zustehende Land zu entgleiten, weil dort der Abbau von Rohstoffen immer lukrativer werde, sagte die BfbV. In vielen Ländern drängten Bergbau- und Energiekonzerne oft mit Billigung der jeweiligen Regierungen Ureinwohner dazu, Land zu verkaufen oder langfristig Nutzungsrechte abzutreten. Damit schürten sie Konflikte innerhalb der betroffenen Gemeinschaften, so GfbV-Referent Ulrich Delius. "Der Klimawandel tötet indirekt nicht nur den Gemeinschaftssinn indigener Völker, sondern zerstört Grundlagen ihrer Kultur und Identität."
Lesen Sie unten die Denkschrift gegen die Auswirkungen der PAC-Entwicklungsprojekte in indigenem Territorium.
Text: kna, jam