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Ungleichheit macht Lateinamerika zur gefährlichsten Region

Waffen gehören in einigen Städten Lateinamerikas genauso selbstverständlich zu jedem Kleinkriminellen wie Drogen, viel Bargeld und Handys. Symbolbild.
Waffen gehören in einigen Städten Lateinamerikas genauso selbstverständlich zu jedem Kleinkriminellen wie Drogen, viel Bargeld und Handys. Symbolbild.

Zwei aktuellen Studien zufolge führt der lateinamerikanische Kontinent weiter das Ranking mit den weltweit gefährlichsten Städten an, in denen kein Krieg herrscht. Laut Jahresbericht des Bürgerrates für öffentliche Sicherheit und Strafvollzugsgerechtigkeit (CCSPJP) aus Mexiko würden sich 43 der 50 Städte mit der höchsten Mordrate zwischen Rio Grande und Feuerland befinden, berichtet die Tageszeitung "El País" in ihrer internationalen Online-Ausgabe über die Auswertung amtlicher Mordstatistiken. Auch das brasilianische Forschungsinstitut Igarapé bestätigt dieses Szenario.

Lebten in Lateinamerika und der Karibik nur acht Prozent der Weltbevölkerung würde hier dennoch jeder dritte Mord der Erde verübt. Von 20 Ländern mit den höchsten Mordraten seien 14 lateinamerikanische Staaten, rechnet Igarapé vor. Als Gründe für die zuletzt wieder gestiegene Gewalt nennt Igarapé-Forschungsleiter Robert Muggah die wachsende Schere zwischen Arm und Reich. Ein Anstieg der Wachstumsraten bedeute nicht - wie früher angenommen - weniger Gewaltkriminalität.

Ohne eine Verteilung des Reichtums würden Konflikte durch Polarisierung der Gesellschaft weiter an Fahrt gewinnen. Die Städte Lateinamerikas seien "die ungleichesten des Planten", was laut Wissenschaftler einer der wichtigsten Treiber für Gewalt sei. Würden die Minderheit nationaler Eliten in Wirtschaft und Politik auf der einen Seite immer reicher, habe der Großteil der Bevölkerungen kaum genug Ressourcen (Nahrung, Trinkwasser, Strom, Kanalisation) für den täglichen Bedarf. Die Folge seien rasant wachsende Städte, mehr organisiertes Verbrechen, Drogenökonomien, Bandenkriege sowie die Korrumpierung und Kriminalisierung von Regierungen. (bb)

Laut CCSPJP-Studie befinden sich die zehn gefährlichsten Städte (ohne Krieg) auf dem Lateinamerikanischen Kontinent:

1. Caracas, Venezuela (130,35*)

2. Acapulco, México (113,24*)

3. San Pedro Sula, Honduras (112,09*)

4. Distrito Central, Honduras (85,09*)

5. Ciudad Victoria, México (84,67*)

6. Maturín, Venezuela (84,21*)

7. San Salvador, El Salvador (83,39*)

8. Ciudad Guayana, Venezuela (82,84*)

9. Valencia, Venezuela (72,02*)

10. Natal, Brasil (69,56*)

*Anzahl der Morde auf 100.000 Einwohner

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