Ungewissheit über weitere Beben
Am 5. September ist Costa Rica von einem Erdbeben der Stärke 7,6 erschüttert worden. Zunächst gaben Experten eine Tsunami-Warnung heraus, die jedoch wieder zurückgenommen wurde.
Bei dem Erdbeben, das vor allem die Region der Halbinsel Nicoya betraf, kam es zu verhältnismäßig wenig materiellen Schäden. Gebäude und Stromnetze wurden beschädigt, sodass in einigen Teilen der Region der Strom ausfiel. Der Katastrophenschutz gab an, dass eine Frau an einem Herzinfarkt starb und ein Mann unter den Trümmern eines Hauses begraben wurde. Zudem soll ein Boot an der Küste Nicaraguas gekentert sein, wobei ebenfalls drei Personen ums Leben kamen.
Experten des costa-ricanischen Observatoriums für Vulkanologie und Seismologie haben gestern erklärt, dass sie sich nicht sicher seien, ob das Erdbeben vom 5. September jenes sei, das sie für die Halbinsel Nicoya bereits im Vorfeld erwartet hatten.
Studien der letzten Jahre hatten ein Erdbeben der Stärke 7,7 bis 7,9 vorausgesagt, ohne jedoch ein spezifisches Datum zu nennen. Wissenschaftler Marino Protti bestätigte, dass Aufzeichnungen der letzten 200 Jahre ergeben hätten, dass es alle 50 Jahre zu einem Erdbeben großen Ausmaßes in dieser Region käme. Das letzte dieser Art sei im Jahre 1950 gewesen.
Erst nach einer genauen Klärung des Ablaufs des Bebens und Auswertung von Daten der seismographischen Stationen, könnten weitere Erdbeben ähnlicher oder größerer Stärke gänzlich ausgeschlossen werden, so der Wissenschaftler. Die Wahrscheinlichkeit für kleinere Nachbeben sei allerdings groß. (hs)
Quelle: Nacion