UN im Falkland-Konflikt eingeschaltet
Der argentinische Außenminister Héctor Timmermann hat am 10. Februar im Zusammenhang mit dem Konflikt um die Falklandinseln offiziell Beschwerde vor dem UN-Sicherheitsrat gegen die Militarisierung des Südatlantiks durch Großbritannien eingelegt. Er bezog sich in seiner Beschwerde auf die Entsendung mehrerer moderner Kriegsschiffe in die Region. Héctor betonte vor dem UN-Sicherheitsrat auch, dass die argentinische Regierung jederzeit zu diplomatischen Verhandlungen um die Souveränität über die Falklandinseln bereit sei. Es sei die britische Regierung, die eine militärische Eskalation des Konflikts vorantreibe.
Neben der Unterstützung verschiedener lateinamerikanischer Staaten, kann die Regierung Cristina Kirchners auch auf die argentinische Kirche zählen. Der Präsident des sozialen Pastoral Jorge Lozano hat dem Staatsoberhaupt Hilfe bei der Suche nach einem Dialog mit Großbritannien zugesagt. Außerdem begrüßte er den Schritt, den UN-Sicherheitsrat einzuschalten. „Es ist gut, dass die Regierung internationale Organisationen in den Konflikt um die Flaklandinseln einbezogen hat, besonders da es derzeit keine Möglichkeit direkter Gespräche mit England zu geben scheint“, so Lozano gestern in Buenos Aires.
Argentinien gibt Ansprüche nicht auf
Der Konflikt um die Malvinas- so der spanische Name für die Inselgruppe 350 Kilometer vor der Küste Argentiniens- spitzte sich in den vergangen Wochen zum wiederholten Mal zu. Kurz vor dem 30. Jahrestag des Falklandkriegs, den Großbritannien gewann, versucht Argentinien die Souveränität über die Inseln zu erlangen. Trotz des verlorenen Kriegs im Jahr 1982 hat das südamerikanische Land seine Ansprüche auf das Gebiet nie aufgegeben. Auch Präsidentin Kirchner betonte in den letzten Wochen, den diplomatischen Druck weiter erhöhen zu wollen. So erwirkte sie beispielsweise im Staatenbund MERCOSUR ein Verbot für Schiffe mit der Flagge der Falklandinseln, in die Häfen Chiles, Uruguay, Brasilien und Argentiniens einzulaufen. (aj)
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