Umweltschützer aus Talanga inhaftiert
Zwölf Umweltschützer aus der Stadt Talanga wurden am vergangen 2. August festgenommen, weil sie an Protesten gegen die Abholzung eines Waldgebietes im Jahr 2010 teilgenommen haben und sich dabei strafbar gemacht haben sollen.
Im April 2010 hatten bewaffnete Männer begonnen, im Waldgebiet "Cerro de la Torre” Bäume zu fällen. Etwa 700 Anwohner hatten daraufhin versucht, dies zu verhindern. Den verhafteten Umweltschützern wird vorgeworfen, sich an dem Widerstand gegen die Baumfällungen beteiligt zu haben.
Befangener Staatsanwalt
Die Anwältin Kenia Oliva vom Komitee für Angehörige von Verhafteten und gewaltsam Verschwundenen (Cofadeh) erklärte, die Angeklagten seien an der Aktion nicht beteiligt gewesen. Cofadeh habe entsprechende Beweise vorgelegt. Trotzdem trat der Haftbefehl in Kraft, so Oliva. Das auf dem Land der Familie Raudales Urrutia geplante Projekt sei zudem nicht genehmigt, ergänzte die Anwältin.
Sowohl cofadeh als auch die Generalstaatsanwaltschaft legten Beschwerde gegen den Staatsanwalt René Montalván an, weil er lediglich Beweise zugunsten der Familie Urrutia angeführt habe, die als Zeugen in dem Fall auftreten.
Solidaritätsaufruf
Die Polizei hat eine Liste mit Haftbefehlen gegen insgesamt 19 Umweltschützer veröffentlicht, die wegen „Behinderung“ einer Bauausführung angeklagt sind. Außerdem wird den Anwohnern vorgeworfen, schwer bewaffnet mit Macheten und Knüppeln gegen die Angestellten des Grundbesitzers vorgegangen zu sein. Laut Cofadeh hätten jedoch die Baumfäller die Anwohner auf diese Weise angegriffen.
Cofadeh forderte in einer Erklärung nationale und internationale Organisationen zu Solidaritätsbekundungen mit den Umweltschützern auf. Inzwischen haben sich rund 50 Organisationen aus den USA und Kanada der Forderung angeschlossen, dass die honduranische Referierung dafür sorgen müsse, eine Untersuchung gemäß honduranischem Recht und ohne jede Willkür zu garantieren. (bh)
Quelle: Adital