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Umfrage: Lateinamerikaner vertrauen der Kirche am meisten

Puebla. Die Lateinamerikaner vertrauen eher den Streitkräften als ihrem Nachbarn, am meisten aber der Kirche. Das hat eine Umfrage des Instituts Latinobarómetro ergeben. Die Länder, in denen das Misstrauen gegenüber dem Nächsten besonders ausgeprägt ist, sind Brasilien und Peru, wie die Latinobarómetro-Geschäftsführerin Marta Lagos bei der Vorstellung des Berichtes in Lima mitteilte. Durchschnittlich vertrauen in Lateinamerika gerade einmal 20 Prozent der Befragten ihren Mitmenschen, in Peru sind es 14 Prozent und in Brasilien nur zehn Prozent. Am höchsten ausgeprägt ist das Vertrauen in der Dominikanischen Republik (31%) und Uruguay (30 %), gefolgt von Mexiko und El Salvador (26%). „Das Misstrauen ist in Lateinamerika stark, nicht nur gegenüber den Mitmenschen, sondern auch gegenüber den Institutionen“, resümierte Lagos.

Der Kirche wird noch am meisten Vertrauen entgegengebracht (67%), gefolgt von den Medien (57%) und den Streitkräften (45%). Am wenigsten Vertrauen geniessen Gewerkschaften (30%) und die politischen Parteien (23%). In Peru, dem Spitzenreiter des Misstrauens, glauben nur 14 % der Befragten an den Kongress, und nur 13 % trauen den Parteien. In Lateinamerika finden es ausserdem 39 Prozent in Ordnung, dass sich die Regierung über Gesetze und den Kongress hinwegsetzt, Spitzenreiter ist die Dominikanische Republik mit 60 %, gefolgt von Paraguay mit 57 % wohingegen nur 28 % der Argentinier und 25 % der Bolivianer diese Auffassung vertreten.

Ein Drittel der Befragten in Lateinamerika ist der Meinung, dass die Regierung zum Wohle aller regiert. In Uruguay finden das 59 %, gefolgt von Brasilien mit 45 %, wohingegen in Argentinien 16% und in der Dominikanischen Republik nur 15 % diese Auffassung vertreten. Hauptproblem ist für 27 % der Latinos die Kriminalität, gefolgt von der Arbeitslosigkeit. Für Politik interessieren sich in Lateinamerika 26 % der Befragten, Spitzenreiter ist Venezuela mit 35 %, Schlusslicht Guatemala mit 17 %. Für 54 % aller Befragten ist Politik „zu kompliziert“.

Für Lagos zeigt dies einen gewissen Grad von Zynismus. „Die Bürger wollen sich nicht politisch beteiligen, halten Politik für kompliziert oder interessieren sich nicht dafür, fällen aber ständig harsche politische Urteile. Das hat der Politik sehr geschadet und beeinträchtigt die Konsolidierung der Demokratie.“ Aber es gibt einen Trost: immerhin 61 % bezeichnen sich als Demokraten und die Demokratie als bestes System.

Text: Sandra Weiss

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