Tourismus zu Terror-Schauplätzen boomt
Der Drogenkrieg in Mexiko lockt offenbar einen neuen Typus von Urlaubsgästen an. Nach einer Studie der Sicherheitsfirma "Grupo Multisistemas de Seguridad Industrial" ist seit einigen Monaten das Phänomen des "schwarzen Tourismus" zu beobachten. Der Prototyp dieses Touristen ist etwa 35 Jahre alt und wohlhabend. Diese Klientel fragt bewusst nach Touren zu Schauplätzen von Terroranschlägen oder Massakern. Der Drogenkrieg in Mexiko hat seit 2006 mehr als 34.000 Menschen das Leben gekostet.
"Alles begann mit jungen US-Amerikanern und Europäern, die ihren Strandurlaub durch eine besondere Note anreichen wollten", so Firmenchef Alejandro Desfassiaux. Die Touristen fragten dabei auch nach Bildern oder Videos von den Gewalttaten, um die Ereignisse vor Ort besser nachvollziehen zu können.
Während die Gesamtzahl der Touristen wegen der Gewaltwelle in Mexiko im vergangenen Jahr um 0,5 Prozent gefallen sei, sei der Anstieg der „schwarzen Touristen“ signifikant, heißt es in der Studie, die die Tageszeitung „El Tiempo“ (Montagausgabe) veröffentlichte. (TK)