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Theologie trifft Lebensrealität

Gemeinsam wollen sie die drängenden Herausforderungen in Lateinamerika angehen - Politiker und Theologen. Foto (Symbolbild): Adveniat/Escher
Gemeinsam wollen sie die drängenden Herausforderungen in Lateinamerika angehen - Politiker und Theologen. Foto (Symbolbild): Adveniat/Escher

Es ist ein Experiment: Erstmals treffen sich auf Anregung von Papst Franziskus vom 1. bis 3. Dezember in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota rund 90 "katholische Politiker mit sozialer Verantwortung für die lateinamerikanischen Völker" mit hochrangigen Vertretern der katholischen Kirche. Wer genau zugesagt hat, war wenige Tage vor Beginn der Veranstaltung noch ein gut gehütetes Geheimnis.

Immerhin die Aufteilung ist bekannt: Rund 20 Kardinälen und Bischöfen stehen etwa 70 Laien in politischen Ämtern gegenüber. Klar ist nur, wer die Kirche bei dem Event vertritt: Gastgeber sind der Präsident des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM, Kardinal Ruben Salazar, zugleich auch Erzbischof von Bogota, und der kanadische Kardinal Marc Ouellet, Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika.

Etwas trocken heißt es in der Ankündigung, das Ziel des Treffens sei ein "Austausch von Erfahrungen, Zeugnissen und Reflexionen" zwischen Laien, die politische Verantwortung tragen, und Vertretern der Kirche. Katholische Theologie trifft also katholische Lebensrealität in der lateinamerikanischen Politik.

Kontroverse Themen: Armutsbekämpfung und Abtreibung

Zwischen Politik und Kirche knirscht es in vielen Teilen des Kontinents, und oft sind es urkatholische Themen wie der Lebensschutz oder die Sozialpolitik, die nicht selten völlig unterschiedlich ausgelegt und bewertet werden. So wird etwa die Frage von Schwangerschaftsabbrüchen zwischen Mexiko und Feuerland heiß diskutiert. Oder der richtige Weg der Armutsbekämpfung: Die Kirche schwankt zwischen einem marktwirtschaftlichen und einem sozialistischen Ansatz.

Genau hier soll das Zusammentreffen einhaken: Offenbar soll der katholische Think Tank helfen, Vertreter unterschiedlicher Ideologien, aber eines gemeinsamen katholischen Glaubens zu gegenseitigem Respekt und Anerkennung zusammenzuführen. Zudem soll über die Notwendigkeit diskutiert werden, die Soziallehre der katholischen Kirche - Themen wie Menschenwürde, Eigenverantwortung und Solidarität - in den lateinamerikanischen Kontext einzufügen. Am Ende dieser Entwicklung könnte dann im Idealfall die Bildung neuer Generationen von Politikern katholischen Glaubens stehen. Das Treffen würde so zum Impuls für einen Modernisierungsprozess innerhalb der katholischen Amtsträger in Politik und Gesellschaft.

Papst Franziskus als Impulsgeber

Ursprung und Initialzündung für die Konferenz ist ein Brief von Papst Franziskus an Kardinal Ouellet vom März 2016. Darin schreibt das erste Kirchenoberhaupt aus Lateinamerika, dass der Laie in seiner eigenen Realität und Identität, "verankert im Herzen des sozialen, öffentlichen und politischen Lebens", inmitten von neuen kulturellen Entwicklungen, das Bedürfnis nach neuen Formen der Organisation und der Feier des Glaubens habe. Diesen Bedürfnissen soll das Treffen nachspüren.

Quelle: KNA, Autor: Tobias Käufer

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