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Nicaragua |

Tausende protestieren gegen geplanten Atlantik-Pazifik-Kanal

"No al Canal" -  Nein zum Kanal. Diesen Spruch liest die Regierung von Nicaragua seit Anbeginn der Planungsphase des Atlantik-Pazifik-Kanals aus Transparenten von Demonstranten. Foto: Comisión Interamericana de Derechos Humanos, CC BY 2.0.
"No al Canal" - Nein zum Kanal. Diesen Spruch liest die Regierung von Nicaragua seit Anbeginn der Planungsphase des Atlantik-Pazifik-Kanals aus Transparenten von Demonstranten. Foto: Comisión Interamericana de Derechos Humanos, CC BY 2.0.

Im Süden Nicaraguas haben Ende vergangener Woche tausende Menschen gegen den geplanten Kanal zwischen Pazifik und Atlantik protestiert. Viele der Beteiligten zogen mit Transparenten, auf denen "Nein zum Kanal" stand, durch die Stadt Nueva Guinea. Sie befürchten eine Enteignung durch die Regierung des mittelamerikanischen Landes, um das Megaprojekt umzusetzen und fordern Respekt gegenüber ihrer Landrechte.

Hoffnung auf Wohlstand

Der 300 Kilometer lange Kanal, der durch den Nicaragua See führen wird, soll die Küste des pazifischen und atlantischen Ozeans miteinander verbinden und so dem südlicheren Panama Kanal Konkurrenz machen. Der nicaraguanische Präsident Daniel Ortega erhofft sich durch die Wasserstraße hohe wirtschaftliche Einnahmen und die Schaffung von mindestens 50.000 neuen Arbeitsplätzen. Laut dem Staatsoberhaupt würde das Projekt dem Land zu Wohlstand verhelfen.

Kritiker und die Bewohner der entsprechenden Region befürchten jedoch neben den Enteignungen auch massive ökologische Schäden - das Projekt war von Beginn an sehr umstritten. Die Regierung hat angekündigt dass die 7.000 Familien, die voraussichtlich umgesiedelt werden müssen, entschädigt werden und ein neues Grundstück erhalten. Bisher ist jedoch unklar, wie genau diese Pläne finanziert werden sollen.

Bau noch nicht gestartet

Den Bau des Kanals übernimmt die chinesische Firma HKND. Diese plant neben der Wasserstraße auch noch zwei Häfen, einen internationalen Flughafen sowie eine Freihandelszone. Obwohl der erste Spatenstich bereits im letzten Jahr gesetzt wurde, sind die Bauarbeiten an dem Projekt noch nicht gestartet. Dies liegt unter anderem an mehreren Gutachten, die auf damit verbundene Risiken hinweisen und ebenfalls an einer ungeklärten Deckung aller Kosten. (aj)

Foto: Comisión Interamericana de Derechos Humanos,CC BY 2.0.

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