Tausende Menschen in Bolivien eingeschneit
In Bolivien sind wegen schwerer Schneefälle Tausende Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Die Regierung kommt mit den Rettungsaktionen offenbar nicht nach. Sie wandte sich an die Nachbarländer mit der Bitte, Helikopter und Räumgeräte zu schicken. Es sei der schlimmste Schneesturm seit 20 Jahren, teilte das bolivianische Verteidigungsministerium am Montag (11.07.) mit. Besonders betroffen sind demnach Menschen in der Andenregion Potosi im Südwesten des Landes. Nach Angaben lokaler Medien sollen dort etwa 7.000 Indigene sowie Touristen eingeschneit sein.
Die Bauern rechnen mit großen Ernteverlusten. Zudem finden mehrere zehntausend Tiere, darunter Lamas, wegen der dicken Schneedecke in den Anden kein Futter mehr. Mit Hilfe der Vereinten Nationen werden seit Montag Nahrungsmittel verteilt. In Bolivien schneit es seit rund einer Woche. Die Schneedecke hat in verschiedenen Orten eine Dicke von fast eineinhalb Metern erreicht. Nach Einschätzung von Meteorologen wird in den kommenden Tagen weiter Schnee fallen.
Nicht nur Bolivien, sondern auch Paraguay, Argentinien und Uruguay kämpfen mit der Kältewelle. Insgesamt kamen in den vergangenen zwei Wochen in Südamerika mindestens 30 Menschen ums Leben. Betroffen waren vor allem Obdachlose. In Uruguay entließ Staatspräsident Jose Mujica wegen Fahrlässigkeit seine Ministerin für soziale Entwicklung, Ana Vignoli. Sie habe versäumt, Maßnahmen zur Vermeidung von Todesfällen zu treffen. (kna)