Tausende demonstrieren gegen die Gewalt
Mit einem Schweigemarsch haben mehrere tausend Menschen in Honduras gegen die Gewalt in dem zentralamerikanischen Land demonstriert. Die ganz in weiß gekleideten Teilnehmer wollten in San Pedro Sula, der zweitgrößten Stadt des Landes an der Atlantikküste, damit ein Zeichen für den Frieden setzen.
Mit Plakaten wie "Keine Gewalt mehr", "Wir wollen Frieden" und "Respektiert das Leben" forderten die Demonstranten ein Umdenken in der honduranischen Gesellschaft. Einer der Organisatoren des Protestmarsches, Eloy Page, sagte Journalisten in San Pedro Sula: "Wir haben eine Begeisterung für den Frieden entfacht." Von der großen Anteilnahme an der Demonstration, zeigte sich auch Page überrascht. Mehr als 100 Polizisten sorgten für einen sicheren Ablauf des Protestmarsches.
Nach offiziellen Angaben kamen zwischen Januar 2000 und Juni 2010 insgesamt 36.036 Menschen bei Gewaltakten ums Leben. Der Nationale Menschenrechts-Beauftragte Ramon Custodio hatte zuletzt wegen der hohen Mord- und Kriminalitätsrate die Situation in Honduras mit einem bürgerkriegsähnlichen Szenario verglichen. Im Jahr 2006 hatte die Mordrate in Honduras noch bei 46,2 Fällen vor 100.000 Einwohner gelegen. Im Jahr 2010 stieg die Mordrate noch einmal an und liegt nun bei 70 Morden pro 100.000 Einwohner. (TK)