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Studie: Regierungen setzen Trolle zur Meinungsmache ein

Bezahlte Kommentarschreiber werden auch in lateinamerikanischen Demokratien als "Cybersoldaten" eingesetzt, um die öffentliche Meinung auf Plattformen wie Twitter, Facebook, Instagram zu beeinflussen. Symbolfoto.
Bezahlte Kommentarschreiber werden auch in lateinamerikanischen Demokratien als "Cybersoldaten" eingesetzt, um die öffentliche Meinung auf Plattformen wie Twitter, Facebook, Instagram zu beeinflussen. Symbolfoto.

Einer jüngsten Studie der britischen Oxford-Universtität zufolge beeinflussen zahlreiche Regierungen aus Lateinamerika den öffentlichen Diskurs über Gesellschaft und Politik im Internet. Durch gezielte Kampagnen, die für den Online-User nicht als Regierungshandeln erkennbar sind, werden so Meinungen im World Wide Web geprägt.

"Regierungen und politische Parteien verwenden bedeutende Ressourcen, um in sozialen Medien die öffentliche Meinung zu manipulieren", so die Wissenschaftler hinter der Studie. Untersucht wurden die lateinamerikanischen Administrationen in Mexiko, Venezuela, Ecuador und Argentinien.

Bezahlte Kommentarschreiber und gehackte Accounts

Die Studie mit dem Titel "Truppen, Trolle und Troublemaker: Ein globaler Überblick organisierter Manipulation der sozialen Netzwerke" benennt als Mittel der Manipulation sogenannte "Cybersoldaten", das sind bezahlte Kommentarschreiber (Trolle), sowie automatisierte Textbeiträge bei Plattformen wie Twitter, Facebook, Instagram oder per Mailversand.

In Mexiko würden "Journalisten in den sozialen Medien regelmäßig Zielscheibe von Cybertruppen im Regierungsauftrag", so die Oxford-Spezialisten. Mexikanische Behörden würden "regierungsfinanzierte Spam-Bots" und "menschliche Agenten" gegen Journalisten und zur "Verbreitung von Fehlinformationen" einsetzen. Oft würden Fake-Accounts eingerichtet oder unbemerkt gekapert, um vorproduzierte Inhalte zu verbreiten.

Manipulation der öffentlichen Meinung durch Militär und Privatunternehmen

In Venezuela sei das Ministerium für Kommunikation für die verdeckte staatliche Meinungsmache zuständig - vor allem beim Kurznachrichtendienst Twitter. In Argentinien und Ecuador unterstehen die Cyber-Soldaten direkt der Präsidentschaftsverwaltung. In Ecuador seien gezielte persönliche Angriffe gegen Regierungskritiker über die Regierungs-Internetplattform "Somos +" gelaufen.

Insgesamt sei der Kampf um die Meinung im Netz ein "globales Phänomen" und auch in Demokratien Gang und Gebe. Zunehmend übertragen Regierungen die "Manipulation der öffentlichen Meinung" Sondereinheiten des Militärs, die wiederum private Dienstleister unter Vertrag nehmen. (bb)

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