Studentenproteste für mehr Bildungsausgaben
In Kolumbien demonstrieren Studenten seit Tagen für höhere Bildungsausgaben für staatliche Universitäten. Landesweit gingen am Donnerstag, 15. November 2018, tausende junge Menschen auf die Straßen, berichten lokale Medien über den vorläufigen Höhepunkt der Studentenproteste. Von der Regierung des konservativen Präsidenten Iván Duque fordern sie seit sechs Wochen mehr Geld für den öffentlichen Bildungssektor.
„Das war eine erfolgreiche und friedliche Demonstration, trotz des Eingreifens der Polizei an einigen Orten“, erklärte die Studentenaktivistin Jennifer Pedraza gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir fordern die Zentralregierung zu mehr Offenheit für Gespräche mit uns auf, sie soll ihre Unnachgiebigkeit endlich aufgeben“, so Pedraza. Präsident Duque lehnt bisher direkte Gespräche mit den Studierenden ab und verweist auf die Bildungsministerin María Victoria Angulo.
Kolumbiens staatliche Hochschulen sitzen derzeit auf einem Investitions- und Ausgabendefizit von 5,69 Milliarden US-Dollar. Der Haushalt für 2019 sieht Bildungsausgaben in Höhe von 12,59 Milliarden US-Dollar vor, rund 16 Prozent des Gesamthaushaltes. Die Proteste richten sich auch gegen ein derzeit im Kongress debattiertes Haushaltsgesetz der Regierung, das Steuersenkungen für Unternehmen, Steuererhöhungen für Mittel- und Oberschicht und höhere Abgaben für Lebensmittel vorsieht. (bb)