Studenten bei Demonstration von Polizei erschossen
Im mexikanischen Bundesstaat Guerrero sind am vergangenen Montag in der Landeshauptstadt Chilpancingo zwei Lehramtsstudenten bei Protesten von der Polizei erschossen worden. Mehr als zwanzig Personen wurden festgenommen, darunter auch der für die Zeitung "La Jornada" arbeitende Journalist Erick Escobedo, der jedoch nach kurzer Zeit wieder auf freien Fuß gesetzt wurde.
Tödliche Schüsse bei Straßenblockade
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft seien 23 von 24 Inhaftierten gestern freigelassen worden. Die staatliche Menschenrechtskommission des Bundesstaates Guerrero wies jedoch darauf hin, dass die Freigelassenen Zeichen von Schlägen aufwiesen.
Aus bisher ungeklärten Umständen hatten Polizisten das Feuer auf die rund 100 Protestierenden eröffnet, die zur Unterstützung ihrer Forderung nach Verhandlungen mit der Regierung die "Autopista del Sol“ blockiert hatten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft habe einer der Inhaftierten einen Molotow-Cocktail geworfen, woraufhin die Polizei zu schießen begonnen habe, heißt es in mexikanischen Presseberichten. Ebenfalls unklar ist, ob Einheiten der Bundespolizei oder des Bundesstaates Guerrero zu schießen begannen.
Gouverneur entlässt Staatsanwalt und Innenminister
Unterdessen entließ der Gouverneur von Guerrero, Ángel Aguirre, am Dienstag nach den Vorfällen den leitenden Staatsanwalt Alberto López und den Innenminister des Bundesstaates, Ramón Almonte, sowie dessen Staatssekretär.
Die angehenden Grundschullehrer der Internatsschule für Kinder aus armen ländlichen Familien in Ayotzinapa fordern bessere Lernbedingungen, so etwa eine bessere Verpflegung und die Renovierung von Schule und Internat. (bh)