Streik in weltweit drittgröüter Kupfermine
Nach drei Wochen Streik wollen Gewerkschaftler und Unternehmensführung der Kupfermine Collahuasi wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren. »Ab Montag wollen wir den Vermittlungsprozess starten«, so Gewerkschaftsführer Juan Antonio Barraza gegenüber lokalen Medien. Am Montag werde ein Treffen in Iquique, 1800 Kilometer nördlich von Santiago, unter Vermittlung des dortigen Bischofs Marco Ordenes stattfinden, erklärte die Sprecherin des Mine, Bernardita Fernández gegenüber der Nachrichtenagentur ANSA.
Entgegen Angaben des Bergbau-Konzerns sollen weite Teile der Produktion stillstehen. Von 1551 Streikenden würden nur 220 die Förderung des Metalls aufrecht erhalten, hieß es aus Gewerkschaftskreisen. »Dass der Streik immer noch anhält, schürt Sorgen über Engpässe bei der Versorgung«, urteilte die Investmentbank Fairfax Ende letzter Woche. Mit 8250 Dollar pro Tonne bliebe der Preis weiter stabil hoch.
Die Arbeiter der Mine wollen am Mineralien-Boom teilhaben. »Das Unternehmen Collahuasi hat in den ersten vier Monaten von 2010 rund 510 Millionen US-Dollar verdient. Multipliziert mal vier ergibt das zwei Milliarden Dollar. Unser gemeinschaftlicher Vorschlag, den die Unternehmensführung als zu teuer bezeichnet, kostet 60 Millionen Dollar im Jahr. Das ist im Vergleich gar nichts«, hatte Barraza Ende Oktober kurz vor Scheitern der Lohn-Verhandlungen auf die Rekord-Weltmarkt-Preise für Kupfer verwiesen. Ein letztes Firmen-Angebot von einer Einmalzahlung von 25.000 US-Dollar bei Wiederaufnahme der Arbeit hatte die Gewerkschaft nach Plenumsbeschluss abgelehnt.
Mit einer Jahresfördermenge von 535.000 Tonnen im Jahr 2009 ist Collahuasi die drittgrößte Kupfermine der Welt. Betrieben wird der Übertage-Bergbau von der britischen Anglo-American (ANGLO) mit Sitz in London und einem Jahresumsatz von 20 Milliarden US-Dollar und dem schweizer Bergbauunternehmen Xstrata mit Sitz in Zug und einem Umsatz von 27 Milliarden US-Dollar. (bb)