Steigende Opferzahlen nach Dammbruch von Bergwerk
Nach einem Bergwerk-Unfall in einer Eisenerzmine im Süden von Brasilien, haben Rettungsmannschaften die Suche nach Überlebenden, auch zu Beginn der Woche, nicht aufgegeben. Am Donnerstag, 5. November 2015, war im Bundesstaat Minas Gerais der Damm eines Klärwerkes gebrochen. Eine Schlammlawine hatte die Ortschaft Bento Rodrigues, rund 250 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro, unter sich begraben.
Behördenangaben zufolge seien bisher zwei Tote aus den Trümmern gerettet worden. Der Großteil der Ortschaft sei zerstört worden, Anwohner wurden in Turnhallen und Notunterkünften untergebracht. Bis zum Wochenende blieben 15 Anwohner vermisst, so die Tageszeitung "O Globo". 13 Arbeiter der Bergbaufirma, die sich zum Zeitpunkt des Unfalls auf dem Damm befunden hätten, seien ebenfalls weder lebendig noch tot geborgen worden. Es werde mit bis zu 30 Toten gerechnet.
Umweltschützer warnten derweil vor möglichen Schäden für Natur und Mensch. Der Klärschlamm könnte giftige Schwermetalle enthalten, so der Umweltwissenschaftler Júlio César Wasserman gegenüber "O Globo", was die Bergbaufirma Samarco jedoch dementierte.
"Samarco" ist ein Tochterkonzern des brasilianischen Bergbauriesen "Vale" und der australischen Bergbaufirma "BHP Biliton". Die Staatsanwaltschaft hat erste Ermittlungen gegen das Unternehmen eingeleitet. (bb)