Staatsanwaltschaft findet Opfer des Massakers von 1984
Die peruanische Staatsanwaltschaft hat die Überreste von 20 Opfern des Massakers von Accomarca exhumiert. Wie lokale Medien berichten, seien die Leichen bereits am Wochenende in der Hochgebirgszone von Putcca in der Provinz Huanta, etwa 320 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Lima entdeckt worden. Neben dem zuständigen Staatsanwalt seien 8 Forensiker mit der Identifizierung der Opfer beschäftigt, berichtet die Tageszeitung "El Nuevo Herald". Zahlreiche Menschenrechtsaktivisten sind in Putcca eingetroffen, um den Angehörigen der Opfer des Massakers von 1984 Unterstützung zu leisten. Die Einwohner des Ortes verfolgen die Ausgrabungen als aufmerksame Beobachter.
Nach Angaben von der Rechtanwältin Karen Chávez, die die Menschenrechtsorganisation "Paz y Esperanza" (Frieden und Hoffnung) vertritt, seien aber noch längst nicht alle Leichen gefunden. Bei dem Massaker am 25. Dezember 1984 sollen mehr als 40 Menschen ermordet worden sein. "Unter den Opfern habe es schwangere Frauen und Kinder gegeben", zitiert "El Nuevo Herald" Chávez. Der einzige Überlebende des Überfalls, dessen Name die Staatsanwaltschaft aus Sicherheitsgründen geheim hält, berichtete, dass die uniformierten Mörder in den Morgenstunden des ersten Weihnachtstages gekommen seien und die Opfer zusammengetrieben hätten. Die Menschen seien dann gefesselt und dann mit Macheten und großen Messern regelrecht abgeschlachtet worden. Die Frauen seien zunächst sexuell missbraucht und dann ermordet worden.
Die Opfer seien von den Angreifern beschuldigt worden, die linksorientierte Rebellenorganisation "Leuchtender Pfad" zu unterstützen. Die Täter werden deshalb in Reihen rechter Todesschwadronen vermutet. Die Ermittlungen vor Ort sollen helfen, die Hintergründe der Tat endgültig aufzuklären. (tk)