Staatlicher Stützkauf beendet Kartoffelbauer-Proteste
In Peru haben sich protestierende Kartoffelbauern und Zentralregierung geeinigt. Seit Wochen hatten die Bauern wegen zu niedriger Abnahmepreise der Kartoffeln demonstriert. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Montag, den 5. Februar 2018 berichtet, erklärte sich die Regierung in Lima zum teilweisen Aufkauf der Kartoffelüberproduktion bereit. Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen letzte Woche waren zwei Menschen ums Leben gekommen, zuletzt hatten Demonstranten einen LKW-Fahrer an einer Straßenblockade angegriffen und schwer verletzt.
Auf einer Pressekonferenz gab Landwirtschaftsminister José Arista den Aufkauf von 7000 Kilogramm Kartoffeln bekannt. Besonders im Süden und im Zentrum Perus hatten Bauern wegen massiver Preiseinbrüche Schwierigkeiten ihre Produktionskosten zu decken und Bankkredite zu bedienen. Das Ministerium werde pro Kilogramm 0,31 US-Dollar zahlen, die Kartoffeln müssen im Schnitt 70 Gramm schwer sein, die Aufkaufaktion werde eine Woche lang laufen, so der Regierungspolitiker. Auch Gebühren für die Bauern auf dem Markt in Lima würden gesenkt.
Der Staat werde für die Stützkäufe 15,6 Millionen US-Dollar in die Hand nehmen, hieß es. Als Gegenleistung müssten die Landarbeiter blockierte Straßen wieder freigeben. Gegenüber der peruanischen Tageszeitung RPP versicherte der Präsident der Nationalen Vereinigung der Kartoffelproduzenten, Fernando Gutiérrez, dass sich die Bauern bereit erklärten „den Streik zu beenden“. Die Staatsanwaltschaft untersucht derweil den Tod zweier Männer in der Stadt Cerro de Pasco in der Provinz Tayacaja in der Region Huancavelica. (bb)