Spezialeinheit des Militärs soll in Rio für Sicherheit sorgen
Inmitten einer Welle von Gewalt sollen Spezialeinheiten des brasilianischen Militärs in Rio de Janeiro für Sicherheit sorgen. 800 Soldaten der Nationalen Eingreiftruppe sollten die bereits 200 in der Stadt stationierten Soldaten unterstützen, berichteten lokale Medien am Donnerstagabend, 20. Juli 2017. Zudem erhält der unter leeren Haushaltskassen leidende Teilstaat Rio den Angaben zufolge rund 200 Millionen Euro für die Ausrüstung seiner Polizeikräfte. Die Finanzhilfe wurde am Donnerstag zwischen der Regierung des Teilstaates Rio und dem Bund vereinbart.
Die Finanzkrise in der Stadt hatte zuletzt zu einer Verschlechterung der öffentlichen Sicherheit geführt. Seit Jahresbeginn starben in Rio 89 Polizisten, im gesamten Jahr 2016 waren es 149. Allein im Mai wurden den Angaben zufolge 11.300 Überfälle auf den Straßen gezählt. Im gesamten Teilstaat Rio de Janeiro wurden in den ersten fünf Monaten des Jahres 2.329 Personen ermordet, elf Prozent mehr als 2016. Zudem häufen sich Fälle von Polizeikorruption; bei einer Operation im Juni wurden 96 Polizisten festgenommen.
Hohe Verluste durch Überfälle
Um die Sicherheit auf den Bundesstraßen zu erhöhen, soll ein Teil der nun entsandten Soldaten dort patrouillieren. Täglich werden im Durchschnitt 27 Lastwagen überfallen. Allein in 2016 entstand den Transportunternehmen den Angaben zufolge dadurch ein Verlust von rund 280 Millionen Euro. Dieses Jahr wird mit einem weiteren Anstieg um etwa 30 Prozent gerechnet.
Die Spezialkräfte sollen bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode im Dezember 2018 in Rio bleiben. Derzeit verhandelt die Regierung des Teilstaates mit der Zentralregierung über eine Stundung der Schulden.
Quelle: KNA