Späte Anerkennung eines Polizei-Mordes an Indigenem
Der mexikanische Staat hat 14 Jahre nach einem Verbrechen vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte die Täterschaft eines Kriminalpolizisten anerkannt und sich bei den Hinterbliebenen entschuldigt. Der zapotekische Campesino Celerino Jiménez wurde am 24. April 1997 im südlichen Bundesstaat Oaxaca hingerichtet, nachdem er von einer Gruppe von mehr als 50 vermummten Polizisten aus dem Haus seiner Schwiegereltern verschleppt worden war.
Aktive Menschenrechtspolitik
Die neue Regierung von Oaxaca hat sich zu einer aktiven Menschenrechtspolitik verpflichtet und löst mit diesem ersten Fall ihr Versprechen ein. Der mexikanische Staat bekannte sich ebenfalls zur Verantwortung, welche die Folgen seines verzögerten, von juristischen Unregelmäßigkeiten geprägten, Handelns für die Angehörigen des Opfers hatten. Die Angeklagten sind bis jetzt straffrei davongekommen. Sie hatten seinerzeit auch gegen Familienmitglieder Gewalt ausgeübt, unter anderem gegen die schwangere Schwägerin von Celerino Jiménez. Dieser wurde nach dem Überfall ohne Vorliegen eines Haftbefehls verschleppt. Nach zwei Tagen fand man seine Leiche.
Erfolglose Einschüchterungen
Bei ihrem unermüdlichen Kampf für Gerechtigkeit musste die Witwe Drohungen der Täter über sich ergehen lassen. Nach vielen vergeblichen juristischen Bemühungen wandte sie sich schließlich an den Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte. Der Schmerz bleibt, auch wenn sie jetzt einen späten Sieg errungen hat. (bs)
Quelle: Abogadas y Abogados para la Justicia y los Derechos Humanos