Soldaten wegen sexuellen Missbrauchs abgezogen
Der Verteidigungsminister Uruguays Eleuterio Fernández Huidobro hat als Konsequenz aus einem Missbrauchsskandal in der UN-Stabilisierungsmission (MINUSTAH) fünf seiner Soldaten aus Haiti abgezogen. Auf einem Handyvideo, das letzte Woche im Internet veröffentlicht wurde, sind mehrere uruguayische Soldaten zu sehen, wie sie einen jungen Haitianer zu sexuellen Handlungen zwingen und ihn misshandeln. Das uruguayische Verteidigungsministerium hat eine umfassende Untersuchung angekündigt. Das Militär des südamerikanischen Landes kündigte die höchst mögliche Strafe für die Verdächtigen an, sollten sie schuldig sein. Der uruguayische Befehlshaber der MINUSTAH, dessen Name das Ministerium nicht nannte, ist entlassen worden.
Bereits Mitte August hatten haitianische Menschenrechtler sexuelle Übergriffe von uruguayischen Soldaten im Süden der Insel beklagt. Uruguay ist derzeit mit 1.200 Soldaten an der Friedens- und Stabilisierungsmission in Haiti beteiligt. Die Vereinten Nationen haben ebenfalls eine Untersuchung des jüngsten Vorfalls seitens ihrer Militärpolizei veranlasst. „Die UN Verfolgt eine Null-Toleranz-Politik wenn es um sexuellen Missbrauch geht“, so Eliane Nabaa von der internationalen Organisation.
Die Anwesenheit der Blauhelme hat in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen gesorgt. Zu Ausschreitungen mit mehreren Toten kam es im vergangenen Jahr, als nachgewiesen wurde, dass die letzte Cholera-Epidemie von nepalesischen UN-Soldaten in das Land gebracht wurde. Die Krankheit hatte 6.000 Todesopfer gefordert. (aj)