Sklavenarbeit heute
Versammlung in Rio lotet Präventionsmöglichkeiten aus.
Rio de Janeiro. Seit der Entdeckung des Kontinentes ist Sklavenarbeit in Lateinamerika ein Thema. Bis heute. So auch bei der „III. wissenschaftlichen Versammlung zur Sklavenarbeit und damit zusammenhängenden Fragen“ in der Universität von Rio (UFRJ). Hier treffen sich vom 21. bis 23. Oktober Experten aus dem In- und Ausland zu Themen wie Sklavenarbeit und Menschenrechte, Migration und Arbeit oder Möglichkeiten der Wiedereingliederung. Außerdem wird im Rahmen der Versammlung der nationale „João Canuto“-Preis für Menschenrechte vergeben.
Sklavenarbeit ist vor allem in ländlichen Regionen eine andauernde Praxis. Laut Ricardo Rezende, dem Koordinator der Veranstaltung, gebe es keine genauen Zahlen, wie viele Menschen gegenwärtig in dieser Situation lebten, wohl aber habe man Informationen über die Anzahl der Anzeigen sowie über die von Sklaverei befreiten Menschen.
Die Abschaffung der Sklaverei war eines der Versprechen des Staatspräsidenten Lula vor seiner ersten Amtsperiode gewesen. Für Rezende lässt sich das Problem nur mit einer Bündelung von Schritten lösen. Denn verbunden mit der Sklaverei seien auch Fragen nach Land, Einkommen, Anstellung und Bildung. Rezende: „Solange es Menschen ohne Arbeit gibt, wird es auch die Empfänglichkeit für solche Praktiken geben.“
Text: leif