Sklavenarbeit aufgedeckt
In Venezuela haben Behörden hunderte von Arbeitern kolumbianischer Herkunft befreit, die in „Sklavenähnlichen Umständen“ auf Farmen venezolanischer Großgrundbesitzer im nordöstlichen Departamento Zulia an der Grenze zum Nachbarland gearbeitet haben. "Wir haben uns sehr gewundert. Bis heute wurden über 1500 Landarbeiter befreit, erfasst und dabei festgestellt, dass fast die Hälfte aus Kolumbien kommt", erklärte am Montag der Minister für Landwirtschaft und Boden Juan Carlos Loyo gegenüber der Nachrichtenagentur Telesur.
Auf die Lebensumstände der Bauern seien die venezolanischen Behörden Ende des Jahres aufmerksam geworden, als Präsident Hugo Chávez die Beschlagnahmung von 47 Latifundien im Süden des Maracaibo-Sees angeordnet hatte. Diese Enteignungsmaßnahme war von Caracas damit begründet worden, dass die Ländereien im Besitz von denen gewesen seien, „welche die Unterstützung von Paramilitärs“ aus Kolumbien haben.
Loyo bestätigte, dass die Bauern unter „fürchterlichen Arbeitsbedingungen mit Menschenrechtsverletzungen und unter Verstoß der Arbeitsgesetzgebung“ tätig gewesen seien. In 27 der enteigneten 47 Ländereien, was 21.000 von 25.000 Hektar der enteigneten Flächen ausmacht, habe die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen die Besitzer eingeleitet. (bb)