Schweigemarsch wegen stark gestiegener Armut
Wegen der alarmierend gestiegenen Armut im Land hat Amnesty International Chile für den heutigen 29. Juli zu einem Schweigemarsch in Viña del Mar aufgerufen. Damit will die Organisation die Bevölkerung auf die Lebenssituation der Armen im Land aufmerksam machen, die laut Amnesty oft selbst nicht für ihre Rechte eintreten könnten.
Am vergangenen 13. Juli hatte die Regierung aktuelle Zahlen veröffentlicht. Demnach leben in Chile 15 Prozent der Bevölkerung, das sind 2,5 Millionen Menschen, unterhalb der Armutsgrenze. Die Zahl derjenigen, die in extremer Armut leben, stieg im Zeitraum von 2006 bis 2009 von 516.000 Personen auf 634.000 Personen an.
Die in der Studie festgestellte Zunahme der Armut im Land steht in keinem Zusammenhang mit dem Erdbeben von Februar 2010, da sich die Erhebung auf Zahlen aus den Jahren von 2006 bis 2009 bezieht. Während dieser drei Jahre nahm die Zahl von Chilenen, die in besonders prekären Verhältnissen leben um 350.000 Menschen zu, was einer Zunahme von 1,4 Prozent entspricht.
Dies ist dies der erste Anstieg des Armutsindexes im Land seit dem Ende der Diktatur, obwohl die die Sozialausgaben nach Angaben von Präsident Piñera in den letzten Jahren um 35 Prozent erhöht worden seien. (bh)
Quelle: Adital