Riesiger Nationalpark auf indigene Initiative geschaffen
Das Regenwaldgebiet im Nordosten Perus erstreckt sich über eine Fläche von 8.700 Quadratkilometern - und ist damit vier Mal so groß wie alle Nationalparks auf dem deutschen Festland zusammen. Die Erhaltung einer riesigen Primärwaldfläche hat große Bedeutung für den Klimaschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt.
Von einem "grandiosen Schritt für den Schutz der Natur in Peru" spricht Christof Schenck, der Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF). Der Biologe kennt Peru bestens. Drei Jahre lang studierte er im Regenwald das Leben der Riesenotter. Die ZGF hat die peruanische Naturschutzbehörde SERNANP seit 2015 finanziell und logistisch unterstützt, um die Schaffung des Yagua-Nationalparks voranzutreiben. Bisher handelte es sich bei dem Gebiet um eine "Zona Reservada".
Heimat von Flussdelfinen und Jaguaren
Yaguas zählt zum Amazonastiefland und ist extrem artenreich. Unter anderem leben hier Flussdelfine, Seekühe, Jaguare und Wollaffen. Namensgaber ist der Yaguas-Fluss, der im Gebiet entspringt - einer der wenigen Flüsse, die ihren Ursprung im Amazonasbecken haben.
Für die indigenen Gemeinden, die um das unbewohnte Gebiet herum leben, ist dieses überlebenswichtig, vor allem aufgrund der reichen Wasserressourcen. Die Indigenen gaben den Anstoß zur Schaffung des Nationalparks. Mehrere Gemeinden hatten 2017 den peruanischen Staat zu diesem Schritt aufgefordert, um für Schutz gegen illegal tätige Holzfäller und Goldschürfer zu sorgen.
Ein heiliger Ort für die Indigenen
Die Indigenen sehen Yagua als heiligen Ort an und als Kinderstube für Tiere und Pflanzen. Perus Umweltministerium bezog in den Konsultationsprozess zur Schaffung des Nationalparks alle betroffenen Gemeinden ein. In Peru sind nun 76 Naturgebiete vom Staat geschützt. (bs)