Richter stoppen Ausweisung von britischem Missionar
Lima. Der britische Ordensgeistliche Paul McAuley (62) darf vorerst in Peru bleiben. Das entschied am Mittwoch (Ortszeit) ein Gericht im peruanischen Amazonasgebiet per einstweiliger Verfügung. Die Richter gaben damit in letzter Minute dem Einspruch von McAuleys Anwälten gegen seine Ausweisung statt. Der Missionar hat nun 15 Tage Zeit, um gegen die Vorwürfe der Regierung vorzugehen. Das Innenministerium beschuldigt ihn illegaler politischer Aktivitäten.
Nach dem Ausweisungsstopp sagte McAuley in einem Radiointerview, seine Umweltorganisation verlange von der Regierung lediglich die Einhaltung peruanischer und internationaler Gesetze im Amazonasgebiet. Seine Anwälte betonten, der geistliche Umweltschützer habe lediglich an pazifistischen Demonstrationen teilgenommen.
Das Innenministerium hatte vor einer Woche mitgeteilt, dem Mitglied des Schulbrüderordens seine Aufenthaltsgenehmigung nicht mehr zu verlängern. Ihm wurde eine Frist von sieben Tagen eingeräumt, um das Land zu verlassen. Grund für die Ausweisung waren Proteste und andere Aktivitäten McAuleys im Umweltschutzbereich. Die Regierung beschuldigt den Geistlichen, mit politischen Aktionen das Ausländergesetz zu verletzen und die öffentliche Ordnung zu stören. Aus denselben Gründen läuft zurzeit auch gegen andere katholische Geistliche ein Ausweisungsverfahren.
Die Ausweisung des Missionars, der sich für auch für die Rechte der Ureinwohner einsetzt, stieß landesweit auf scharfe Kritik. Nicht nur Kirchenvertreter, religiöse Gemeinschaften, soziale Bewegungen, Umweltorganisationen und namhafte Politiker, auch die Menschenrechtsorganisation amnesty international setzte sich bei der Regierung für eine Aufhebung der Ausweisung ein.
McAuley lebt seit mehr als 30 Jahren in Peru. Zunächst baute er in einem Armenviertel der Hauptstadt Lima eine Schule auf. Seit rund zehn Jahren kämpft er im peruanischen Amazonas vor allem gegen die Ausbeutung des Urwalds.
Quelle: kna