Remilitarisierung im Gang
Obwohl die USA am 31. Dezember 1999 gemäß den sogenannten „Torrijos-Carter-Verträgen“ aus dem Jahr 1977 ihre letzte Militärbasis in Panama geräumt hatten, gestatteten fünf Abkommen zwischen den beiden Ländern den USA seither theoretisch eine Militärpräsenz. Die Verträge waren somit nichtig. Das Thema wurde jüngst wieder dadurch aktuell, dass am 13. Januar unweit der Grenze Panamas zu Kolumbien ein verlassenes Lager samt technischer Ausrüstung gefunden wurde, das die Sicherheitskräfte der kolumbianischen Guerilla FARC zuordnen. Genau in dieser Gegend investieren die USA 4 Millionen Dollar für Militärbaracken und einen Kai. An letzterem sollen Schiffe anlegen, die andere Schiffe auf hoher See abfangen können. Hintergrund ist der Kampf gegen den Drogenhandel.
Schweigen über Basen stößt auf Protest
Das letzte Militärabkommen zwischen Panama und den USA aus dem Jahr 2009 sieht den Bau von Luft- und Seebasen an der pazifischen und an der karibischen Küste Panamas vor. Beide Länder geizen mit Informationen über die insgesamt neun im Bau befindlichen Basen. Dieses systematische Schweigen hat in Panama den Protest sozialer Organisationen hervorgerufen. Bekannt ist lediglich, dass das US-Verteidigungsministerium im Haushaltsjahr 2011 fast 16 Millionen Dollar in sechs Militärbasen in Panama investieren wird. 2010 waren es 6 Millionen Dollar für drei weitere Basen. (bs)
Quelle: Alainet