Regierung zerschlägt Medienmonopol
Die chilenische »Asociación Mundial de Radios Comunitarias« (AMARC Chile) hat die jüngste Entscheidung der Regierung begrüßt, der Sendegruppe »Iberoamericana Radio Chile« (IRC) die Sendelizenzen nicht in vollem Umfang zu verlängern. Endlich sei die »Hegemonie« von PRISA in Chile gebrochen, so AMARC gestern gegenüber lokalen Medien. »Die Ungleichgewichte, die vorhergehende Regierungen geschafft haben und die nie überprüft wurden, sind damit korrigiert«, so die Vereinigung der Gemeinde-Radiosender in einer Presseerklärung.
In der Vergangenheit hatten zahlreiche Medien und Organisationen die Monopolstellung von PRISA verurteilt. Die Übermacht der Spanier verletze das »Prinzip der Reziprozität«, das in Artikel 9 des chilenischen Presserechts verankert ist. Die Sendeplätze seien »nicht nur eine technische Angelegenheit, sondern auch eine Frage des Rechts auf Meinungsfreiheit, Inklusion und Demokratie«, so AMARC Chile.
IRC sendet bisher über 11 Stationen und hält landesweit 37 Lizenzen für 77 Frequenzen. Eigentümer ist der spanische Medienkonzern PRISA. Radiosender wie Radio Activa, Concierto, Futuro, Pudahuel, ADN, Radio Imagina, Rock & Pop, Radio Uno, FM Dos und Corazón würden damit vom Radionetz gehen. PRISA kontrolliert dreiviertel des chilenischen Werbemarktes. Die Regierung in Santiago de Chile forderte AMARC Chile auf, die freigewordenen Frequenzen nun den kleinen Radios zu übertragen. (bb)