Regierung verstärkt Frauenförderung in der Wissenschaft
Schon bei Mädchen soll von kleinauf das Interesse an der Wissenschaft gefördert werden. Für junge Frauen gibt es künftig mehr Stipendien, um eine wissenschaftliche oder technische Karriere einschlagen zu können. Costa Ricas Vize-Präsidentin Epsy Campbell, erste Schwarze in diesem Amt in ganz Lateinamerika, Ökonomin und Frauenrechtsaktivistin, sieht in der Förderung ein Mittel, um Costa Ricas Bruttoinlandsprodukt zu steigern. Zu den Standards der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gelte es, den Abstand zu verringern. Seit 2015 strebt das mittelamerikanische Land den Beitritt zur OECD an.
Die Weichen werden schon in jungen Jahren gestellt
Der Statistik zufolge haben von 2010 bis 2015 in Computerwissenschaften 11.600 Männer mehr einen Abschluss gemacht als Frauen. Das entspricht einem Frauenanteil von lediglich 26 Prozent. In anderen Bereichen, wie den Ingenieurwissenschaften, ist der Frauen-Anteil noch deutlich geringer. Kritiker bemängeln, dass Costa Ricas Politik nicht an die längerfristigen Bedürfnisse des Landes denke. Als Maßstab für den Erfolg der jetzt beschlossenen Frauenförderung soll gelten, wie viele Frauen in den kommenden Jahren ein wissenschaftliches oder technisches Studium aufnehmen und abschließen. Zu diesem Zweck sollen im Rahmen eines nationalen Plans alle beteiligten Einrichtungen an einem Strang ziehen. Einer Studie steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen ein Studium aufnehmen, wenn sie schon in frühem Kindesalter mit Wissenschaft und Technik in Berührung kommen. Bei den PISA-Studien zählte Costa Rica zu den Ländern mit der größten Geschlechterkluft weltweit. (bs)