Regierung überprüft rund 700 Polizisten
Die ecuadorianische Regierung hat nach Angaben von Innenminister Gustavo Jalkh als Konsequenz der Unruhen vom 30. September dieses Jahres rund 700 Polizisten überprüft, die in den Aufstand verwickelt gewesen sein sollen. Rund 600 Beamte seien als unbedenklich eingestuft worden und dürfen im Polizeidienst verweilen, rund 120 Polizisten droht dagegen wegen ihrer Beteiligung oder Unterstützung der Meuterei der Ausschluss aus dem Polizeidienst. Bereits unmittelbar nach den Vorfällen in Quito hatte der Polizeichef des Landes seinen Rücktritt erklärt.
Stundenlang hatten am 30. September meuternde Polizisten Präsident Rafael Correa in einem Polizeikrankenhaus in der Hauptstadt Quito festgehalten, ehe der Oberbefehlshaber der Armee, General Gonzales, das Krankenhaus stürmen und den Präsidenten befreien ließ. Auslöser der größten politischen Krise Ecuadors seit Jahren war ein Gesetz, das der Polizei des Landes Sonderzahlungen streicht und Beförderungen erschwert. Die Regierung wertet den Aufstand als organisierten Putschversuch.
Die Opposition in Ecuador kritisiert derweil die Aufklärungsarbeit der Regierung: "Eine unabhängige internationale Institution müsste die Vorfälle des 30. September untersuchen. Es kann nicht sein das Correa und seine Leute diese Untersuchung selbst leiten", sagte der linksgerichtete Parlamentsabgeordnete Andrés Paez dem TV-Sender Canal Uno. Zuvor hatten 47 oppositionelle Abgeordnete in einem Schreiben die Vereinten Nationen aufgefordert, eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle einzuleiten. (TK)