Regierung fordert Hilfe wegen Venezuela-Flüchtlingskrise
Wegen der anhaltend hohen Zahl von Geflüchteten aus Venezuela nach Kolumbien hat die kolumbianische Regierung andere Staaten um Hilfe gebeten. „Wir sind über jedes Angebot für Wirtschaftshilfe und jede andere Art von Hilfe der internationalen Gemeinschaft dankbar“, so Kolumbiens Präsident Manuel Santos am Dienstag, 14. Februar 2018, während eines Grußworts an den diplomatischen Korps im Land.
Die „humanitäre Krise“ in Venezuela habe dazu geführt, dass „tausende Venezolaner auf der anderen Seite der Grenze Nahrungsmittel, Medikamente und Arbeit suchen, die sie in ihrem Land nicht finden“, sagte der der Präsident in seiner Rede. Die Lage verschärfe sich „Tag für Tag“, Kolumbien sei „bereit zu helfen“, stoße jedoch an seine finanziellen und personellen Grenzen, erklärte das Staatsoberhaupt.
Die Zahl der in Kolumbien lebenden Venezolaner ist im zweiten Halbjahr 2017, laut Angaben der kolumbianischen Migrationsbehörden, um 62 Prozent auf über 550.000 Menschen gestiegen. Die Mehrheit der Geflüchteten sei mangels wirksamer Kontrollen der 2.219 Kilometer langen Grenze mit dem Nachbarland ohne Visa eingereist. Besonders das Gesundheits- und Sozialsystem könne die Menschen nicht mehr versorgen. Finanzminister Mauricio Cárdenas schätzt allein den Bedarf für die Errichtung eines grenznahen Geflüchtetenzentrums auf 30 Millionen US-Dollar. (bb)