Regen hält das Land in Atem
Starke Regenfälle halten Kolumbien weiter fest im Griff. Nach Angaben des Nationalen Meteorologischen Instituts ist die Hälfte der Gemeinden von starken Niederschlägen betroffen. Bisher galt die Regenzeit im Jahr 2010 als die schlimmste, die es je gegeben hat. Diesen traurigen Rekord hat die diesjährige nun überboten. Laut des Instituts sind in den vergangenen fünf Monaten mehr als 23.000 Familien Opfer des Regens geworden.
In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Überschwemmungen und Überflutungen, bei denen Flüsse über ihre Ufer getreten sind. Der verheerendste Fall war die Schlammlawine in Mocoa, die mehrere hundert Menschen das Leben kostete. Neben der Zerstörung zahlreicher Behausungen leidet auch die Ernte der Kleinbauern unter den ungewöhnlich starken Niederschlägen.
Katastrophe ist auch Menschen gemacht
Die Meteorologen sehen den Klimawandel als Ursache für die ungewöhnliche Wetterlage, die auch andere Länder Südamerikas betrifft. Dass so viele Menschen darunter zu leiden hätten, sei aber auch einer schlechten oder nicht vorhandenen Bauplanung geschuldet. Viele Kolumbianer, die vor dem bewaffneten Konflikt zwischen der FARC und dem Militär geflohen sind, haben Häuser in Gebieten gebaut, die extrem gefährdet sind, sobald Flüsse über ihre Ufer treten. Darüber hinaus habe die massive Abholzung von Wäldern die Gefahr von Erdrutschen verstärkt.
Noch können die Meteorologen keine Entwarnung geben. Sie geben an, dass die Regenfälle noch bis mindestens Anfang Juni anhalten werden. (aj)
Foto: Mocoa - Emergencia por inundación, Ocha Colombia, CC BY-NC-ND 4.0
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