Proteste gegen Soja-Kongress des Mercosur
Mehr als 20 Organisationen der Zivilgesellschaft richten vom 14. bis 16. September in der argentinischen Stadt Rosario ein Meeting zu Biodiversität und Ernährungssouveränität aus. Das Zusammentreffen ist als Gegen-Event zum gleichzeitig in Rosario stattfindenden 5. Kongress „Mercosoja“ gedacht. Der Kongress wird von der Vereinigung Ascsoja ausgerichtet. Dort sind Produzenten, Händler und Wissenschaftler vertreten, die den Monokulturanbau der Gensoja befürworten und weiter vorantreiben wollen.
Argentinien ist drittgrößter Soja-Produzent weltweit
Argentinien ist der drittgrößte Soja-Produzent weltweit. Nach Angaben des argentinischen Landwirtschaftsministeriums brachte der Erntezyklus 2009/2010 einen Ertrag von 54 Mio. Tonnen Soja. Das Land ist weltweit der größte Anbieter von Sojaöl und Sojamehl.
Die Befürworter des Monokulturanbaus haben mehr als 120 Spezialisten aus aller Welt zur Mercosoja eingeladen, darunter auch Experten und Partner aus China und Indien. Sie fordern weiter Investitionen in die argentinische Agrarindustrie.
„Hambre-Soja“ kritisiert soziale und Umweltschäden
Die Teilnehmer des Gegen-Events kritisieren die vielen sozialen und Umweltschäden durch den industriellen Soja-Anbau sowie die zahlreichen sozialen Konflikte in traditionellen Gemeinschaften. Sie verweisen zudem auf Gesundheitsschäden durch die beim Soja-Anbau verbundenen Agrargifte.
„Abgesehen von dem betrügerischen Diskurs ungezügelten Wachstums“ anstelle eines Modells des Guten Lebens, führe der Soja-Anbau auch zu „Landkonzentration, irreversiblen Umweltschäden, Höfesterben und Verarmung und Migration von Kleinbauern, kritisieren die Teilnehmer von "Hambre Soja".
Protestaktionen vor Tagungsgebäude
Die Gegner des Mercosoja wollen während ihres Treffens nachhaltige Alternativen zum industriellen Soja-Anbau diskutieren und auch mit Protestaktionen vor dem Tagungsort von Mercosoja auf ihre kritische Position zur Agrarindustrie hinweisen. (bh)
Quelle: Adital