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Argentinien |

Proteste gegen Absetzung von kritischer Meinungssendung

Der Journalist Víctor Hugo Morales postete auf Twitter Bilder von den Demonstrationsmassen. ‏Foto: Twitter/@vh590
Der Journalist Víctor Hugo Morales postete auf Twitter Bilder von den Demonstrationsmassen. ‏Foto: Twitter/@vh590

Nach der Absetzung des beliebten Radioprogramms "La Mañana" von Starjournalist Víctor Hugo Morales sind in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Zensur und für Meinungsfreiheit und Vielfalt zu demonstrieren. Wie lokale Medien berichten sind hunderte Demonstranten am Dienstag, 12. Januar 2016, vor das Sendegebäude gezogen, um gegen die Entlassung des Sport- und Meinungsjournalisten und seine seit 2007 täglich ausgestrahlte Sendung zu protestieren.

Eine große Kundgebung mit mehreren tausend Teilnehmern fand zeitgleich auf der Plaza de Mayo im Stadtzentrum von Buenos Aires statt, so die Tageszeitung "La Nación". Als Begründung für die Entlassung des gebürtigen Uruguayers einen Tag zuvor nannte der Radiosender der spanischen Mediengruppe "Prisa" mehrfache "Vertragsverstöße, welche den normalen Ablauf der Sendungen gestört haben". Morales, der in den 1970ger Jahren vor der Militärdiktatur in seiner Heimat ins Nachbarland geflohen war, widerspricht dieser Darstellung.

Entlassung als Zensumethode

Tatsächlicher Grund sei "Zensur", die neue neokonservative Regierung unter Präsident Mauricio Macri habe politischen Druck auf das Medium ausgeübt, er stünde dem abgewählten peronistischen Lager von Ex-Präsidentin Cristina Kirchner und linken Regierungen in Südamerika zu nahe, berichtet die uruguayische Tageszeitung "El Espectador". Die Vereinigung von Kulturschaffenden und Medienarbeitern (FETRACOM) verurteilte die Entlassung in einer Erklärung als Rückschritt und Gegenteil der "Vielfalt von Meinungen und Fortschritts bei der Demokratisierung der Informationen" der vergangenen Jahre.

Die neue Regierung wolle "kritische Stimmen mundtot machen", stellt die Mediengewerkschaft die Maßnahme in eine Reihe jüngster Entwicklungen in der Medienwelt, wie die Auflösung der unabhängigen Behörden zur Überwachung der Medienvielfalt AFSCA und für Telekommunikation AFTIC, unbegründete Massenentlassungen von Mitarbeitern öffentlicher Medien wie "Radio Nacional", die Absetzung der Informationssendung "678" des staatlichen TV sowie ein Hackerangriff auf die linksliberale Tageszeitung "Página 12". Kritisiert wird auch die Personalie des neuen Ministers für Kommunikation Oscar Aguad, dessen Schwiegersohn Rodrigo de Loredo die Leitung von AFTIC übernommen hat. (bb)

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