Protest gegen steigende Armut

In Buenos Aires sind am Dienstag, 26. September 2017, zahlreiche Menschen auf die Straßen gegangen, um auf die steigende Bedürftigkeit in der Millionenmetropole aufmerksam zu machen. Unterschiedliche soziale Organisationen sowie die Arbeitergewerkschaft hatten zu dem Protest aufgerufen, da seit Ende 2015 ein eklatanter Anstieg der Obdachlosen zu verzeichnen sei. Darüber hinaus würden immer mehr Kinder öffentliche Suppenküchen nutzen.
Die Demonstranten forderten unter dem Motto "Die Stadt kann es. Der Hunger wartet nicht" von der Regierung der argentinischen Hauptstadt, dass sie den sozialen Notstand ausrufe, um so mehr Investitionen in soziale Bereiche zu ermöglichen. Die Nichtregierungsorganisationen, darunter Evita und die Nachbarschaftsorganisation der Stadt, machen die Liberalisierungspolitik Mauricio Macris für die wachsende Armut in Buenos Aires und ganz Argentinien verantwortlich. Seit seinem Amtsantritt seien durch eine steigende Inflation und den Wegfall zahlreicher Subventionen die Lebenshaltungskosten extrem angestiegen. Viele Menschen könnten ihren Lebensunterhalt vor diesem Hintergrund schlicht nicht mehr bestreiten.
Lokale Maßnahmen für lokale Probleme
Zwar hat die nationale Regierung im Dezember 2016 für ganz Argentinien einen sozialen Notstand beschlossen und in diesem Zusammenhang Investitionen in Höhe von umgerechnet 1,9 Millionen US-Dollar zugesagt. Den lokalen Organisationen in Buenos Aires zufolge sei dies bisher allerdings nicht umgesetzt worden. Darüber hinaus sei es notwendig, soziale Investitionen auf lokaler Ebene durchzusetzen, da nur so die konkreten Probleme der Menschen in Buenos Aires angegangen werden könnten. Konkret schlagen die Organisationen beispielsweise vor, niedrige Gehälter aufzustocken sowie informelle Arbeit rechtlich zu legalisieren, um den Arbeitenden Anspruch auf Sozialleistungen gewähren zu können. (aj)