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Private Staudämme vor dem Abriss

Ein ganzes Jahr lang hatten die Viehzüchter der paraguayischen Chaco-Region Zeit, um die illegalen Staudämme am Río Pilcomayo zu entfernen. Jetzt kündigte die Regierung des Mitte-Links-Präsidenten Fernando Lugo an, das Militär loszuschicken, um die rund 25 Sperranlagen zu entfernen, die Mensch und Natur weiter flussabwärts zeitweilig von der Wasserversorgung abschneiden.

Die Dämme, die sich zum Teil seit 30 Jahren in einem Flussabschnitt vom Oberlauf des Pilcomayos an der Grenze zu Bolivien bis zum artenreichen Estero-Patiño-Feuchtgebiet erstrecken, verhindern, dass der Strom in der Sommerzeit seine Nebenflüsse und –bäche ausreichend speisen kann. Während sich die Viehzüchter auf diese Weise genügend Wasser für ihr Weideland sichern, geht den Bauern und indigenen Gemeinschaften weiter talabwärts in der Sommerzeit das Wasser aus.

Fluss transportiert zu wenig Regenwasser

Der Pilcomayo entspringt in den östlichen Ausläufern der Andenkordillere in Bolivien und mündet im Río Paraguay gegenüber der paraguayischen Hauptstadt Asunción. Er bildet die natürliche Grenze zwischen Paraguay und der argentinischen Provinz Famosa. Gespeist wird er zu 90 Prozent aus Niederschlägen, die am Oberlauf des Flusses in den Monaten Dezember bis März niedergehen.

Gesteinsablagerungen infolge bolivianischer Bergbauaktivitäten haben den Verlauf des Pilcomayo in den letzten Jahren verändert. Da der Strom an manchen Stellen an Fließgeschwindigkeit verloren hat, verzögert sich die Wasserversorgung der Nebenflüsse um ein bis zwei Monate. Die illegalen Staudämme der Viehzüchter verlängern die Wartezeit um bis zu zwei Monate, sodass die Wasserzufuhr in den flussabwärts gelegenen Gebieten an manchen Stellen ganz abreißt.

Paraguay hat Vorsorgemaßnahmen verpasst

Anfang der 1990er Jahren hatten sich Paraguay und Uruguay darauf verständigt, mit dem Bau von Kanälen das weitere Versanden des Pilcomayos zu verhindern. Dass Paraguay jedoch erst zehn Jahre später mit den Arbeiten begann, rächt sich. So ist der Kanal auf seiner Seite gerade einmal 25 Meter, auf argentinischer Seite dagegen 120 Meter breit. Dadurch kommt Argentinien bei der Wasserverteilung besser weg.

Autorin: Natalia Ruíz Díaz (IPS)

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