Präsidenten verteidigen Libyen-Intervention
Während die Angriffe der „Koalition der Willigen“ unter dem Mandat des UN-Sicherheitsrates auf libysche Militär- und Regierungsziele weiter gehen, haben sich die Staatschefs von Kolumbien und Peru klar hinter die Intervention in dem nordafrikanischen Land gestellt. Auf einem Treffen am Mittwoch in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá erklärten Gastgeber Juan Manuel Santos und Perus Präsident Alan García ihre „totale und absolute Unterstützung“. Als nichtständiges Mitglied hatte Kolumbien der UN-Resolution Nr. 1973 zugestimmt.
Es gehe um den „Schutz der Zivilbevölkerung vor dem Regime Muammar al-Gadaffi“, so die Präsidenten. Libyens Regierung habe das eigene Volk unterdrückt und sich über die UN-Resolution lustig gemacht, erläuterte Santos in einer Pressekonferenz. Darum sei die Intervention richtig, „dafür sind die Vereinten Nationen und der Sicherheitsrat da“, erklärte Kolumbiens Ex-Verteidigungsminister Santos. Am Mittwoch hatte Kolumbiens Außenministerin María Ángela Holguín das kolumbianische Votum vor dem Nationalkongress rechtfertigen müssen.
Mit der eindeutigen Unterstützung zur Ausführung des UN-Mandats ist Lateinamerika gespalten. Die „Union Südamerikanischen Nationen“ (Unasur) hat sich angesichts der kontroversen Positionierung seiner Mitglieder bisher nicht zur Libyen-Krise geäußert. Das südamerikanische Staatenbündnis könne wegen „fehlendem Konsens“ eine Verurteilung der Luftangriffe nicht erklären, hieß es aus Unasur-Kreisen.
Ecuadors Präsident Rafael Correa hatte die Militäraktion am Montag als inakzeptabel bezeichnet und eine Unasur-Erklärung angemahnt. Boliviens Präsident Evo Morales forderte ein „sofortiges ein Ende der Invasion und der bewaffneten Aggression“. US-Präsident Barack Obama müsse vom 2010 verliehenen Friedensnobelpreis zurücktreten. Ähnlich deuten Brasilien, Argentinien und Venezuela das Vorgehen der Nato-Staaten, während Chiles Präsident Sebastián Piñera beim jüngsten Obama-Besuch die „Initiative des UN-Sicherheitsrates“ begrüßt hatte. (bb)