Präsident ruft Notstand aus
Wegen der anhaltenden Regenfluten hat Panamas Präsident Ricardo Martinelli im mittelamerikanischen Land am Donnerstag den nationalen Notstand ausgerufen, der am Freitag landesweit in Kraft trat. Mindestens zehn Menschen sind laut Regierungsangaben durch Erdrutsche und Überschwemmungen bisher ums Leben gekommen, die meisten von ihnen bei einem Erdrutsch in der Ortschaft Portobelo an der Karbikküste. Rund 4000 Familien befinden sich auf der Flucht, knapp 500 Häuser wurden zerstört, so der Präsident auf einer Pressekonferenz.
Es handele sich bei den Niederschlägen um die »verheerendsten in der Geschichte Panamas«, begründete Martinelli die Ausrufung des Notstandes. Die Regierung könne nationale und internationale Hilfe »schneller koordinieren« und »die Geschädigten effektiver erreichen«. Die am schwersten betroffene Region ist das Landeszentrum rund um die Hauptstadt Panama Stadt.
In der im östlich der Hauptstadt gelegenen Gemeinde Chapo mussten mehr als 1500 Familien evakuiert werden, als der Damm des Wasserkraftwerks Bayano zu brechen drohte. Tausende Haushalte blieben zudem ohne Strom, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Prensa Presidencial. Wegen der Wassermassen wurde zum ersten Mal seit 20 Jahren auch der Schiffsverkehr auf dem Panama-Kanal für mehrere Stunden eingestellt werden, so die Behörden am Mittwoch. Auch sind die wichtigsten Verbindungsstraßen Panamas gesperrt, Erdrutsche und einsturzgefährdete Brücken blockieren die Durchfahrt an mehreren Stellen. (bb)