Präsident plant Kampagne zu Verhütungsmitteln
Der ecuadorianische Präsident Rafael Correa hat eine entschiedene Kampagne zur Familienplanung und Empfängnisverhütung angekündigt. Nach einem Bericht der Tageszeitung "El Telegrafo" erklärte Correa, im 21. Jahrhundert sei es nicht mehr zeitgemäß, die Methoden zur Empfängnisverhütung wie das Benutzen eines Kondoms oder andere Hilfsmittel abzulehnen oder zu verdammen. Es sei notwendig, insbesondere Müttern aus ärmeren Bevölkerungsschichten eine zeitgemäße Aufklärung zu ermöglichen. Hintergrund der Initiative ist ein signifikanter Anstieg der Geburtenraten in den Armenvierteln der ecuadorianischen Städte.
Correa, der sich selbst als praktizierenden Katholik bezeichnet, wolle die Kampagane notfalls auch gegen den Willen der katholischen Kirche durchsetzen, berichtet die Zeitung weiter. "Wir können nicht länger akzeptieren, dass 14-jährige Mädchen schwanger werden", zitiert "El Telegrafo" den sozialistischen Präsidenten. Gesundheitsminister David Chiriboga erklärte, es sei erschütternd, dass die Zahl der Schwangerschaften von Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren im vergangenen Jahr um 74 Prozent zugenommen habe. Correa unterstrich, dass die Kampagne keinerlei Formen von Abtreibungspraktiken unterstützen werde. (TK)