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Venezuela |

Präsident Maduro: "Yankees, go home!"

Venezuelas Präsident Nicolas Maduro macht US-amerikanische Diplomaten für die katastropahle Wirtschaftslage und die zahlreichen Stromausfälle in seinem Land mitverantwortlich und hat ihre Ausweisung angekündigt: Bis Mittwochabend, 2. Oktober, Ortszeit hätten Geschäftsträgerin Kelly Keiderling, die aktuell höchste diplomatische Vertretung der USA in Venezuela, sowie zwei weitere Diplomaten Zeit das südamerikanische Land zu verlassen, teilte Maduro mit und fügte seinen Worten hinzu: "Yankees, go home!"

Aufgrund der angespannten Beziehungen beider Länder gibt es bereits keine Botschafter mehr in Caracas und Washington. Die USA wiesen in einer ersten Reaktion die Anschuldigen vehement zurück. Als Begründung verwies Maduro auf Passagierlisten, die beweisen sollten, dass die US-Diplomaten Gespräche mit Politikern der "rechtsextremen Opposition" geführt haben. Auch die Opposition ist laut Maduro wegen angeblicher Sabotageakte am Wirtschaftschaos in Venezuela schuld. Jüngst warf er auch dem ehemaligen kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe vor, gemeinsam mit der Opposition in konspirativen Treffen die Sabotageakte als auch ein Mordkomplott gegen ihn zu planen.

Erlahmende Wirtschaft, Inflation und Bürokratie

Maduro ist seit Mitte April dieses Jahres im Amt. Dem Nachfolger des populären sozialistischen Revolutionsführers Hugo Chavez gelang es allerdings nicht aus dem Schatten seines im März verstorbenen Vorgängers herauszutreten. Venezuelas Wirtschaft leidet unter erheblichen Engpässen. Symptomatisch für die vielen Produktionsausfälle steht der Mangel an Toilettenpapier sowie die ständigen Stromausfälle des maroden Stromnetz. Aber auch andere Güter des täglichen Bedarfs kann die venezolanische Wirtschaft nicht mehr in ausreichender Zahl produzieren. Schuld daran sind bürokratische Vorgaben, fehlende Investitionen und eine galoppierende Inflation.

Staatlicher ölkonzern in finanziellen Schwierigkeiten

Zu allem Überfluss kommen nun auch noch Probleme beim staatlichen ölkonzern PDVSA hinzu. Venezuelas Staatshaushalt wird fast ausschließlich von den öleinnahmen des Landes finanziert. Doch die PDVSA scheint in finanziellen Problemen zu stecken. Die brasilianische ölgesellschaft Petrobras zog zuletzt eine angestrebte Partnerschaft mit der PDSVA in Zweifel. Laut Petrobras ist "Petroleos de Venezuela" beim Bau einer gemeinsamen Raffinerie mit Zahlungen in Rückstand. "Die PDVSA ist weiterhin als Partner willkommen. Voraussetzung ist allerdings ein Scheck über 40 Prozent der Investitiossumme von 17 Milliarden US-Dollar. Wir brauchen Geld und sind nicht bereit, alle erforderlichen Mittel ständig selbst zu begleichen”, sagte Petrobras-Präsidentin Graça Foster dem Wirtschaftsmagazin Valor. Laut Medienberichten hatte sich zuvor schon der staatliche Mineralölkonzern Petronas aus Malaysia nach Vetragsstreitigkeiten aus einem ölprojekt im Orinoco-Gürtel zurückgezogen.

Mit der Ausweisung der beiden Diplomaten greift Maduro den wichtigsten Kunden der PDSVA direkt an. Die USA sind wichtigster Kunde des Erdölkonzerns. Zudem dürfte damit eine vorsichtige Annährung der beiden Länder beendet sein. Vor wenigen Wochen hatten die Aussenminister beider Länder Gespräche in Aussicht gestellt, um die Rückkehr von Botschaftern nach Washington und Caracas zu ermöglichen.

Autor. Tobias Käufer, Bogotá

Nicolas Maduro bei seiner Vereidigung als Präsident von Venezuela. Foto: chavezcandanga CC BY-NC-SA 2.0

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