Präsident entschuldigt sich bei Indigenen
Die Regierung El Salvadors will zusammen mit den indigenen Gemeinden deren Lage verbessern. Dies verkündete Präsident Funes auf dem Nationalen Indigenen-Kongress. Bisher wurden die Ureinwohner El Salvadors ausgegrenzt. Die Delegierten, die an dem Kongress teilnahmen, erklärten sich einverstanden mit einem Vorschlag des salvadorianischen Präsidenten Mauricio Funes, Vertreter für eine nationale Kommission zu berufen. Diese soll die Entwicklung indigener Gemeinden vorantreiben.
Entschuldigung für Ausgrenzung und Ausrottung
Funes selbst hatte den Kongress eröffnet und erstmals im Namen des Staates um Entschuldigung für Diskriminierung, Ausgrenzung und Ausrottung indigener Völker in der Vergangenheit gebeten. El Salvadors Präsident erinnerte an das Jahr 1932, in dem die Regierung mehr als 32.000 Indigene umbrachte, nachdem diese einen Aufstand organisiert hatten.
Seinerzeit habe der Staat die Indigenen nicht nur dazu zwingen wollen, ihren Namen zu ändern, sondern auch ihre Bräuche. Wer als Indigener ausgemacht worden sei, habe Bestrafung, Verfolgung und sogar Ermordung befürchten müssen.
Erklärung als Arbeitsgrundlage
Die Kongressteilnehmer kündigten jetzt an, dass sie in Kürze dem Präsidenten eine Erklärung vorlegen werden, die als Arbeitsgrundlage für einen ständigen Dialog mit dem salvadorianischen Staat dienen und eine den Indigenen zugewandte Politik anstoßen soll. Man wolle Probleme nicht länger nur diskutieren, sondern konkrete Handlungen sehen, die Entwicklung ermöglichten, hieß es. Der Anteil der Indigenen an der Bevölkerung El Salvadors beträgt zwölf Prozent. (bs)
Quelle: adital