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Peru: Indigene wollen Amazonas-Nebenfluss zu Rechtssubjekt erklären lassen

Wiederholt haben Lecks an Erdölpipelines den Fluss Marañón im peruanischen Amazonas-Tiefland verschmutzt. Jetzt fordern die an seinem Ufer lebenden indigenen Gemeinschaften, den Fluss als eigene Rechtspersönlichkeit zu schützen. 

Fährverkehr über den Marañón-Fluss in Santa María de Nieva, Peru. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Fährverkehr über den Marañón-Fluss in der Amazonas-Stadt Santa María de Nieva, Peru. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Frauen der indigenen Kukama-Gemeinschaft in der peruanischen Amazonasregion Loreto haben Klage gegen den peruanischen Staat eingereicht um den Marañón-Fluss im Amazonastiefland zum eigenständigen Rechtssubjekt erklären zu lassen. Im Rahmen einer Schutzklage gegen verschiedene Regierungsbehörden will die Frauengruppe "Huaynakana Kamatahuara Kana" (deutsch: Arbeitende Frauen) den größten Amazonas-Quellfluss und seine Nebenarme mit eigenen Rechten ausstatten und damit die Rechtsstellung des Flusses stärken, berichtet die Nachrichtenagentur EFE.

Unterstützt wird die ethnische Minderheit von mehreren nationalen und internationalen Organisationen, darunter das "Instituto de Defensa Legal" (IDL) aus Peru und die US-Umweltschutz- und Menschenrechtsgruppe "International Rivers" (IR) mit Sitz in Kalifornien. Als Hauptgrund für den Vorstoß führen die Klägerinnen die systematischen Erdöl-Verschmutzungen des Flusses und die Umsetzung von Baggerprojekten zur Vertiefung der Fahrrinne auf dem Amazonas-Wasserweg an.

"Wir können nicht länger so viele Verletzungen zulassen, unsere Flüsse sind verschmutzt, voller Schwermetalle und dort haben wir alle unsere Lebewesen und unseren Geist, der Fluss ist wie ein Mensch und verdient es, respektiert zu werden", so Mariluz Canaquiri, Vorsitzende von "Huaynakana Kamatahuara Kana". Wie Mensch und Tier habe der 1905 Kilometer lange Fluss das Recht zu existieren, seine vitalen Funktionen als Teil des Ökosystems wahrzunehmen und frei von Verschmutzung zu sein, berichtet ADN Celam, die Presseagentur der lateinamerikanischen Bischofskonferenz über den Vorstoß, der auch von lokalen katholischen Würdenträgern unterstützt wird. In der Vergangenheit war es wiederholt zu Lecks an einer Erdölpipeline am Ufer des linken Amazonasarms gekommen. (bb)

 

Adveniat stärkt indigene Kultur
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bb (EFE, ADN)

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