Peru: Indigene bitten Regierung um Hilfe gegen Goldschürfer
Das indigene Volk der Awajún im peruanischen Amazonasgebiet muss sich immer häufiger gegen illegale Goldschürfer zur Wehr setzen, die in ihr Gebiet eindringen und sie teils mit Schusswaffen bedrohen. Unterstützung erhalten die indigenen Gemeinden im Distrikt Condorcanqui von Menschenrechtsaktivisten. Erst jüngst hat sich der Konflikt zugespitzt, als am 22. Mai Vertreter der Organización de Desarrollo de las Comunidades Fronterizas del Cenepa (ODECOFROC) sieben illegal tätige Goldschürfer in flagranti festnahmen.
Immer wieder haben die Indigenen die Staatsanwaltschaft von Peru und andere staatliche Stellen auf die Problematik hingewiesen und zum Handeln aufgefordert. Die Behörden reagierten stets abschlägig und verwiesen darauf, dass es kein entsprechendes Budget gebe. Die Defensoría del Pueblo, eine Art Ombudsmann, wandte sich daher an das peruanische Innenministerium und an das Frauenministerium mit der Bitte zu intervenieren.
Daraufhin gab es am 24. Mai ein Treffen in Lima von Vertretern der Regierung sowie lokaler und regionaler Behörden mit indigenen Organisationen, um den illegalen Bergbau zu thematisieren, der nicht nur enorme Umweltschäden verursacht, sondern auch zunehmend mit Gewalt gegen die Indigenen verbunden ist. Die Awajún sind strikt gegen den Bergbau auf ihrem Gebiet, da das zum Goldwaschen verwendete Quecksilber Böden und Flüsse verseucht. Seit Ausbruch der Pandemie wurden in der Konfliktregion bereits 14 Umweltaktivisten ermordet. Die Menschen benötigten Schutz und Garantien für die Unversehrtheit ihres Landes, so die Awajún.