Pazifik-Freihandelsbündnis auf Expansionskurs
Das Freihandelsbündnis der Pazifik-Allianz will mit der Aufnahme von assoziierten Staaten wie Australien, Neuseeland, Singapur und Kanada seinen Wirkungsbereich deutlich vergrößern. Bei der am Wochenende im kolumbianischen Cali zu Ende gegangenen 12. Konferenz des 2011 gegründeten Wirtschaftszusammenschlusses seien Verhandlungen aufgenommen worden, um die Marktreichweite von derzeit 221 Millionen Konsumenten auf rund 300 Millionen zu erweitern, schreibt die mexikanische Tageszeitung "Vanguardia" am Sonntag, 2. Juli 2017.
Die Marktreichweite des Bündnisses würde bei einer Erweiterung um 35 Prozent wachsen, informierte der kolumbianische Gastgeber des Treffens. Die Präsidenten der Allianz-Mitglieder Michele Bachelet (Chile), Pedro Pablo Kuczynski (Peru), Enrique Peña Nieto (Mexiko) und Manuel Santos (Kolumbien) unterzeichneten mehrere Abkommen, darunter ein Abkommen gegen Doppelbesteuerung von Pensionsfonds, die Gelder in Höhe von 450 Milliarden US-Dollar verwalten. Ebenfalls beschlossen wurde ein gemeinsamer Infrastruktur-Investitionsfonds und Verhandlungen über die Vereinfachung beim Import-Export-Geschäft mit Containertransport.
Auch sollen ein Handelsregister und eine Beobachtungsstelle für kleine und mittlere Unternehmen eingerichtet werden. Die Einführung eines "Investitionspasses" soll ausgearbeitet werden, um Investitionen zwischen den Mitgliedsstaaten zu erleichtern. Auch Uruguay hat mittlerweile eine Mitgliedschaft im Bündnis erwogen. Neben der wirtschaftlichen Integration ist eine Stärkung der Verhandlungsmacht erklärtes Ziel, um wie die Europäische Union bei Vertragsverhandlungen en bloc auftreten zu können. Im nächsten Jahr wird der Pazifik-Allianz-Gipfel in Mexiko stattfinden. (bb)