Paraguay: eine Halbzeitbilanz
Im April 2008 wurde mit Fernando Lugo weltweit zum ersten Mal ein ehemaliger katholischer Bischof zum Staatspräsidenten gewählt. Gleichzeitig endete mit Lugos Wahl die über sechs Jahrzehnte dauernde Herrschaft der Colorado-Partei. Paraguay kam mit seinem charismatischen Präsidenten aus dem internationalen politischen Abseits heraus.
Achim Wachendorfer, Leiter des Argentinien- und Paraguay-Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung, bilanziert in einer gerade erschienenen Online-Publikation die erste Halbzeit von Fernando Lugos Präsidentschaft. Der Autor sieht Lugos größten Erfolg in der teilweisen Neugestaltung des Abkommens mit Brasilien über die Nutzung des Stauwerks von Itaipú, mit der ein langer internationaler Konflikt ausgeräumt und Paraguays Nutzung der Ressourcen gestärkt werden konnte. Weniger erfolgreich war die paraguayische Regierung hingegen bei der Umsetzung der angekündigten Agrarreform, der sich große Teile der traditionellen Machteliten in den Weg stellten.
Achim Wachendorfer: Paraguay: eine durchwachsene Halbzeitbilanz der Regierung Lugo. Lugos Wahlsieg: eine politische Zäsur