Obamas letzte Rede zur Lage der Nation und Lateinamerika
In seiner achten und letzten Rede der Nation vor dem US-Amerikanischen Kongress hat der amtierende US-Präsident Barack Obama neben einer Bilanz seiner Amtszeit auch dazu aufgefordert, das Handelsembargo gegen Kuba aufzuheben. Er bezeichnete dies als eine logische Konsequenz der jüngsten diplomatischen Annäherung zwischen den beiden ehemaligen Erzfeinden. "Möchten sie unsere Führungsrolle und Glaubwürdigkeit in der Region stärken? Dann erkennen sie an, dass der Kalte Krieg vorüber ist und beenden sie das Embargo", so Obama in seiner Rede.
Einleitung einer Kursänderung
Der Regierungschef wies darauf hin, dass 50 Jahre einer Politik der Abschottung Isolation Kubas nicht dazu geführt hätten, dass sich auf dem Inselstaat eine Demokratie entwickelt habe, sondern sich stattdessen der Image USA kontinuierlich verschlechtert habe. Aus diesem Grund habe seine Regierung sich dazu entschieden, die diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen und die Grenzen für Reisende zu öffnen. Nur so könne man daran arbeiten, dass es dem kubanischen Volk besser gehe, betonte der erste schwarze Präsident der USA, ein Jahr bevor er sein Amt an seinen Nachfolger übergibt.
Frieden und Demokratie unterstützen
Laut Obama ginge es darum, dass die USA eine starke Rolle in der globalen Politik einnimmt, um eine sichere Welt zu schaffen, die auch für seine Nation unverzichtbar sei. Dies würde man vor allem dann erreichen, wenn man beispielsweise den Friedensprozess in Kolumbien unterstütze, der sich gerade auf der Zielgeraden befinde und kurz davor stünde einen Jahrzehnt andauernden bewaffneten Konflikt zu beenden, der tausende Menschen das Leben kostete. Die Erwähnung der Friedensgespräche zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC erfolgte kurz vor dem Beginn der letzten Verhandlungsrunde. Es ist vorgesehen, dass die beiden Parteien am 23. März dieses Jahres ein Friedensabkommen unterzeichnen. (aj)
Foto: The U.S. Army, CC BY 2.0