NRO kritisiert Deutsche Bank wegen "Supervía Poniente"
Die mexikanische Nichtregierungsorganisation (NRO) „El Poder del Consumidor" kritisiert in einer gestern im Internet veröffentlichten Erklärung die Deutsche Bank wegen ihrer Treuhänderschaft beim Straßenbau-Projekt „Supervía Poniente“ in Mexiko-Stadt.
Der umstrittene Bau der Schnelltraße steht unter anderem wegen Verletzung der Rechtssicherheit, mangelnder Transparenz und Partizipationsmöglichkeiten der Bürger, Verletzung des Rechts auf Wohnen und Umweltschäden in der Kritik. Die Menschenrechtskommission des Hauptstadtdistrikts (CDHDF) hatte aus diesen Gründen im Februar 2011 einen Baustopp empfohlen.
Die Deutsche Bank verletze mit ihrer Treuhänderschaft beim am Projekt beteiligten spanischen Unternehmen OHL ihre eigenen Grundsätze der Nachhaltigkeit: den Schutz der Umwelt, soziale Gleichheit und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung, so der Vorwurf der Organisation, die sich mit einem Protestschreiben an den derzeitigen Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann wendet.
Die Deutsche Bank hat nach eigenen Aussagen ihre Kooperationspartner in diesem Fall dahingehend geprüft, ob in der Vergangenheit gegen Gesetze verstoßen wurde oder beispielweise Fälle von Korruption oder Menschenrechtsverletzungen vorlagen. Das Ergebnis war negativ. Da die Deutsche Bank nur indirekt in die Finanzierung des Bauprojekts involviert ist, hat keine - wie in anderen Fällen üblich - Projektprüfung stattgefunden. (bh/jm)
Quelle: Cencos