Notstand nach schweren Regenfällen
Kolumbien erlebt in diesen Wochen die schwersten Regenfälle seit über 40 Jahren. Wegen der heftigen Überschwemmungen hat das südamerikanische Land die internationale Staatengemeinschaft um Unterstützung und humanitäre Hilfe gebeten. Außenministerin María Ángela Holguín hatte am Wochenende an alle diplomatischen Vertretungen in der Hauptstadt Bogotá ein entsprechendes Schreiben verschickt.
Innenminister Germán Vargas Lleras spricht derweil von einer katastrophalen Situation und prüft, ob der in einigen Regionen bereits verhängte Notstand auf das ganze Land ausgeweitet werden soll. Nach Regierungsangaben sind 575 Gemeinden von den Folgen der Niederschläge betroffen. Dies entspreche fast der Hälfte des Landes und übersteige die Kräfte Kolumbiens, heißt es in der in Bogota verschickten diplomatischen Note.
Mit Hilfe eines Kredites der Weltbank in Höhe von 150 Millionen Dollar (113 Millionen Euro) wolle die kolumbianische Regierung erste Sofortmaßnahmen ergreifen. Die Summe solle in einen Hilfsfonds im angestrebten Gesamtumfang von 2,5 Milliarden Dollar für die mehr als 1,3 Millionen Flutopfer eingezahlt werden.
Unterdessen hat das Nachbarland Venezuela seine Hilfsmaßnahmen für Kolumbien intensiviert. Wie aus Regierungskreisen in Caracas zu erfahren war, hat die venezolanische Regierung am Samstag beschlossen, rund 14 Tonnen Hilfsgüter nach Kolumbien zu schicken. Erst vor wenigen Wochen hatten die beiden Länder nach einer diplomatischen Krise einen politischen Neuanfang beschlossen. (TK)