Neue Vermittlungsversuche in Honduras
Internationale Vertreter aus Politik und Kirche fördern weiter den Dialog zwischen Micheletti und Zelaya.
Tegucigalpa. Zwölf Delegierte der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) haben sich gestern (7.10.) mit Vertretern von Roberto Micheletti und Manuel Zelaya in Tegucigalpa getroffen. Sie wollen zwischen dem abgesetzten Zelaya, der sich weiterhin in der brasilianischen Botschaft aufhält, und dem Übergangspräsidenten Micheletti vermitteln. Der Präsident der OAS wiederholte seinen Aufruf, Zelaya in sein Amt zurückkehren zu lassen. Die Organisation schließt sich damit den Forderungen anderer internationaler Vertreter an.
Die Chance, dass der Ende Juni abgesetzte Zelaya in sein Amt zurückkehren könnte, scheint gestiegen. Micheletti hat mit der Aufhebung des Ausnahmezustandes schon eine Forderung der Gegenseite erfüllt. Ein Sprecher Michelettis hat in den Gesprächen mit der OAS außerdem darum gebeten, die Sanktionen gegen Honduras aufzuheben. Die Übergangsregierung wolle die Beziehungen zu den internationalen Organisationen wieder normalisieren.
Der Weihbischof von Tequcigalpa, Juan Pineda, kritisierte schon vergangene Woche die ablehnende Haltung Michelettis gegenüber der internationalen Gemeinschaft. Er sprach mit beiden Lagern, lehnt es aber ab, für eine der beiden Seiten Partei zu ergreifen.
Kardinal Oscar Rodríguez sagte Anfang der Woche, es sei sehr wichtig den Wahltermin im November einzuhalten. Er sei optimistisch, dass eine schnelle Lösung gefunden werden könne, die das Gesetz nicht verletze.
Text: jam
Foto: Juan Manuel Herrera/OAS