Neue Stadt für über 100.000 Einwohner geplant
2021 feiert Peru 200 Jahre Unabhängigkeit von Spanien. Nördlich von Lima soll eine „Ciudad Bicentenario“ entstehen – wo jetzt noch Wüste ist.
Die neue Stadt soll mindestens 115.000 Menschen eine Heimat geben und hier soll einmal Perus größtes Krankenhaus stehen. Geplant ist außerdem ein Waldgebiet von 20 Quadratkilometern Fläche in unmittelbarer Nähe der Stadt. Unter dem Projektnamen "Ciudad Bicentenario" werden 3 Milliarden Dollar investiert – vom Staat, privaten Geldgebern und Organisationen. Anlass sind die 200 Jahre Unabhängigkeit von Spanien, die 2021 gefeiert werden. Der Bau der Stadt wird freilich erst Jahre später abgeschlossen sein. Den Plänen der Regierung zufolge soll die "Ciudad Bicentenario" vier Mal so groß werden wie der Bezirk Los Olivos, einer der bekanntesten der Hauptstadt Lima.
Das Baugebiet liegt im Distrikt Ancón, der sich nicht nur nahe Lima befindet, sondern auch logistisch günstig nahe eines Hafens. Die neue Stadt soll Nachhaltigkeitskriterien genügen und den Herausforderungen durch den Klimawandel gewachsen sein. Es handelt sich um die letzte verbliebene große Fläche im Besitz der öffentlichen Hand im Metropolgebiet Lima. Seit vielen Jahren sorgt das planlose Wachstum der Hauptstadt, die viele Binnen-Migranten anzieht, für Probleme.
Unumstritten ist das Projekt "Ciudad Bicentenario" dennoch nicht. Neben möglichen Umsetzungsschwierigkeiten lautet ein Kritikpunkt, dass Präsident Martín Vizcarra weniger als ein Jahr Amtszeit bleibt, er aber ein entschiedener Befürworter des langangelegten Projekts ist. Für dieses müssen mindestens sieben Ministerien zusammenarbeiten, außerdem sind mehrere Regierungsebenen involviert. Kritiker befürchten, es könnte zu massiver Korruption kommen. Im Umgang mit öffentlichen Ressourcen hat Peru nicht den besten Ruf.